Spital Hallein: zu geringe Auslastung

Das Gemeindekrankenhaus Hallein (Tennengau) kämpft mit massiven Auslastungsproblemen. Durch neue Vorschriften ist die Zahl der Entbindungen in der beliebten Geburtenstation drastisch gesunken. Jetzt soll ein Zentrum für Nabel- und Leistenbrüche Abhilfe schaffen.

Die Geburtenstation am Krankenhaus Hallein war und ist bei werdenden Müttern auch aus der Stadt Salzburg beliebt. Doch durch neue strenge Auflagen musste das Gemeindespital heuer massive Einbußen hinnehmen.

„Wir haben 500 Geburtenvorgänge verloren“

„Von einer Geburtszahl von 1.000 bis 1.200 pro Jahr sind wir auf 700 gefallen“, sagt der Halleiner Bürgermeister Gerhard Anzengruber (ÖVP). Der Grund: „Zu jeder Zeit muss bei jeder nur annähernd als Risikovorgang einzustufenden Geburt ein Kinderarzt rund um die Uhr anwesend sein. Aber das kann Hallein nicht schaffen. Deshalb haben wir 500 Geburtenvorgänge verloren. Das ist mit einer Aushöhlung der Wirtschaftlichkeit verbunden - wir haben in Hallein zwischen 700.000 und 900.000 Euro Abgang.“

Das Krankenhaus Hallein (Tennengau)

ORF

Hernienzentrum soll Auslastung wieder steigern

Auf Dauer sei das steigende Krankenhausdefizit für Hallein nicht hinzunehmen. Daher verhandelte Anzengruber mit seinem Vorgänger als Halleins Bürgermeister, dem jetzigen Landes-Gesundheitsreferenten Christian Stöckl (ÖVP), über zusätzliche Angebote für Patienten.

Der Halleiner Bürgermeister erhielt dabei auch Zusagen: „Es ist soweit, dass wir mit Beginn des Jahres ein Hernienzentrum (unter anderem für Leistenbrüche, Nabelbrüche - Anm.) herbekommen“, sagt Anzengruber. „Das ist auch eine Satellitenstelle der Landeskliniken. Wir können die Bruchoperationen bis zu einem gewissen Ausmaß machen. Schwerste Fälle bleiben in Salzburg. Aber mit diesen Fallzahlen können wir eine Belegung zusammenbringen, dass wir von 68 auf etwa 85 Prozent Auslastung kommen. Das ist etwas, was dem Haus die Chance gibt, weiterhin eigenständig wirtschaftlich arbeiten zu können.“

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