Harte Kritik an Metaller-Lohnstreit

Palfinger-Vorstandschef Herbert Ortner hat an den Lohnverhandlungen zum neuen Kollektivertrag der Metallindustrie vieles auszusetzen. Unternehmer und Arbeitnehmer würden völlig falsche Themen diskutieren und um Belanglosigkeiten feilschen.

Schweißer bei der Arbeit

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Schweißer

Statt über wirklich wichtige Wettbewerbskriterien wie Bildung, Forschung, Innovation und Energie zu diskutieren, gehe es nur um ein paar Promille mehr oder weniger Lohn, kritisiert Manager Ortner vom weltweit aktiven Salzburger Kranhersteller Palfinger.

„Kleinlicher Streit um Rauchpausen“

Seine Analyse richtet sich gegen beide Verhandlungsseiten, also gegen Unternehmer UND Gewerkschaften. Als „reines Theater“ bezeichnet auch Rudolf Zrost von der Industriellenvereinigung Salzburg die Verhandlungen zum neuen Kollektivvertrag (KV) für die Metallindustrie.

Ein „kleinlicher Streit um Rauchpausen und ein paar Promille Lohnerhöhung“ sei das: So sieht der Vorstandsvorsitzende des Salzburger Kranherstellers Palfinger die Lage: „Es ist genau das Gleiche wie letztes Jahr, und das Jahr davor und das Jahr davor und das Jahr davor. Es gibt Versammlungsrunden, Betriebsversammlungen, Stillstand der Produktion. Es wird diskutiert und gefeilscht: Machen wir 3,2 oder 2,8 Prozent. Das verstehe ich alles nicht.“

Wichtigere Themen für Standort Österreich

Bessere Lehrlingsausbildung, Forschungsoffensiven, günstigere Energiepreise: Das wären wesentliche Fragen für das Überleben von Unternehmen und nicht die Löhne. Da könne Österreich international ohnehin nicht mithalten, so Ortner: „Was die Wettbewerbsfähigkeit betrifft, da schauen wir nach Bulgarien. Dort haben wir die größten Werke, und das Lohnniveau ist dort bei 15 Prozent von Österreich. Deshalb ist es vollkommen unwesentlich, um wie viel in Österreich erhöht wird.“

„Reine Show“

Und Rudolf Zrost von der Industriellenvereinigung Salzburg betont, für ihn seinen die KV-Verhandlungen der Metaller in Österreich eine „reine Show“. Sie sind im Augenblick unterbrochen und sollen kommende Woche weitergeführt werden.

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