Zahl der Bürgermeisterinnen halbiert

Innerhalb weniger Tage hat sich die Zahl der Bürgermeisterinnen im Land Salzburg halbiert - von nur vier auf zwei. 117 Städte und Gemeinden im Bundesland werden von Männern regiert. Salzburg liegt damit aber nicht im Österreich-Trend.

Am Mittwoch kündigte Bürgermeisterin Helga Hammerschmied-Rathgeb (SPÖ) aus Leogang (Pinzgau) an, bei der nächsten Wahl im Frühjahr 2014 nicht mehr zu kandidieren. In Lofer (Pinzgau) übergab Bettina Mitterer (ÖVP) ihr Amt bereits. Damit verbleiben nur noch Monika Schwaiger (ÖVP) in Seekirchen (Flachgau) und Sonja Ottenbacher in Stuhlfelden (Pinzgau).

„Selbstbewusstsein fehlt, an die Front zu gehen“

Ottenbacher (ÖVP) ist seit 2004 Bürgermeisterin - und sie wird im kommenden März auch wieder kandidieren. Den Rückzug ihrer beiden Kolleginnen bedauert sie. Sie bringt aber auch Verständnis auf: „Gerade als Bürgermeisterin ist es ja nicht unbedingt familienfreundlich - sehr viele Abend- und Wochenendtermine. Und zusätzlich ist es so, dass bei den Frauen das Arbeiten im Hintergrund ziemlich selbstverständlich ist, aber immer noch ein bisschen Mut und Selbstbewusstsein fehlen, auch an die Front zu gehen.“

Dass es - wie jetzt in Leogang - immer schwieriger wird, Kandidaten für das Bürgermeisteramt zu finden, sei aber keine Geschlechterfrage, ergänzt die Stuhlfeldener Bürgermeisterin.

Schon mehr als 120 Bürgermeisterinnen in Österreich

Ganz im Gegenteil sieht sie Zahl der Bürgermeisterinnen in Österreich im Steigen. Als Beleg dient dafür dient ihr das alljährliche Bürgermeisterinnen-Treffen: Waren es beim ersten Mal knapp 80, ist die Zahl jetzt bereits auf mehr als 120 gestiegen.

Insgesamt gibt es in Österreich derzeit 2.354 Gemeinden. Der Anteil der Bürgermeisterinnen in Österreich liegt damit bei rund fünf Prozent, in Salzburg sind es jetzt nur noch 1,7 Prozent.