Lohnrunde: Gewerkschaft fordert mehr

Bei den Lohnverhandlungen der Metaller liegen die Vorstellungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern noch ziemlich weit auseinander. Die Gewerkschaft schwor am Dienstag in Hallein (Tennengau) Betriebsräte auf die Forderungen ein.

In Hallein diskutierten Betriebsräte aus Salzburger Metallbetrieben den Stand der Kollektivvertragsverhandlungen. Die Arbeitnehmer fordern eine Lohnerhöhung um mindestens 100 Euro für alle, was bei den kleineren Einkommen eine Erhöhung bis zu sechs Prozent bedeuten würde und bei den höheren Einkommen einen Inflationsausgleich.

„Leute verdienen einfach zu wenig“

Das Leben koste zu viel, und deshalb brauchten die Kollegen eine deutliche Lohnerhöhung, sagte Samir Kamba, Betriebsrat beim Adneter Sonnschutzhersteller Schlotterer: „Die Stimmung ist momentan nicht so gut - wir erwarten halt, dass wir ein bisschen was herausbekommen. Ich halte die 100 Euro für gerechtfertigt, weil die Leute einfach zu wenig verdienen.“ Auch Emco-Betriebsrat Baldur Eibl schlug in dieselbe Kerbe: „Das Leben wird insgesamt immer teurer für jede Person. Die Leute müssen einfach die Wohnung, die Mieten und das alles zahlen.“

Betriebsräte-Versammlung zu den Lohnverhandlungen

Gewerkschaft PRO-GE

Beim Treffen in Hallein wurden die Betriebsräte informiert

„Die 100 Euro sind gerechtfertigt“

Erwin Asen, Betriebsrat beim Kranhersteller Palfinger in Köstendorf (Flachgau), beschrieb die Stimmung im Betrieb als sehr gut, aber mehr Lohn sei notwendig: „2,8 Prozent Erhöhung wären fein, aber 3,4 Prozent wären besser, damit wir wirklich mehr im Geldtascherl haben, als die Inflation beträgt. Ich finde es auch gar nicht schlecht, dass man die kleineren Gehälter mehr anhebt als die höheren.“

Bosch-Betriebsrat Erwin Hillinger ist im Verhandlungsteam der Metaller in Wien: „Die 100 Euro sind gerechtfertigt, damit die niederen Gehälter einfach einmal nach oben gebracht werden und damit die verschiedenen Teuerungen, die die Beschäftigten hinnehmen müssen, in gewisser Weise ausgeglichen werden. Zu 100 Prozent ausgeglichen werden sie ohnehin nicht.“

„Sind bereit zu kämpfen“

Herbert Nestler sieht die Bosch-Kollegen hinter sich: „Na sicher sind wir bereit zu kämpfen, auch wenn es speziell in unserem Unternehmen momentan Probleme gibt. Aber die kleinen und mittleren Einkommen gehören unbedingt gestärkt, um sich das Leben leisten zu können.“

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