Landeskliniken: Chef-Entscheidung vertagt

Die Salzburger Landesregierung hat am Freitag die Entscheidung über den neuen Chef der Landeskliniken noch einmal vertagt. Die Vorschlagskommission reihte zwei Kandidaten auf Platz eins. Eines ist aber klar: In den nächsten Jahren wird in den Kliniken kräftig gespart.

Die Salzburger Landeskliniken (SALK) mit ihren 5.400 Mitarbeitern sind der wichtigste Betrieb im Land - und auch der teuerste. Rund 500 Millionen Euro beträgt das Budget der Landeskliniken pro Jahr. Vier Fünftel davon erwirtschaftet man selbst, der Rest muss aus Steuermitteln zugeschossen werden.

„Müssen fragen: Was brauchen wir wirklich?“

Die beiden Kandidaten für den Chefsessel wissen um das Diktat der leeren Kassen. Thomas Michalski, derzeit Leiter der zentralen Notaufnahme im Landeskrankenhaus, will Leistungen des Spitals auslagern und im Krankenhaus Prioritäten setzen: „Man muss auch einmal bereit sein, ein gewisses Leistungsspektrum zu reduzieren. Und ich bin auch der Meinung, dass wenn wir vielleicht einmal ein Gebäude nicht bauen, die medizinische Versorgung dadurch nicht schlechter wird. Da muss man einmal ganz realistisch sein und fragen: Was brauchen wir wirklich? Leider ist es so, dass die Erwartungshaltung heutzutage sehr hoch ist. Die Realität gibt uns eine andere Messlatte vor.“

Paul Sungler (links) und Thomas Michalski, Kandidaten für den Chefsessel in den Salzburger Landeskliniken

ORF

Paul Sungler (links) und Thomas Michalski sind die Kandidaten

Der zweite Kandidat für den Chefsessel in den Landeskliniken ist Paul Sungler. Am Freitag war er noch in seiner Heimat St. Wolfgang (OÖ), am Samstag fliegt er wieder nach Dubai, wo er einem Spital vorsteht. Sungler war bis vor drei Jahren Oberarzt an den Salzburger Landeskliniken. Auch er kennt den Betrieb genau: „Was ich jetzt noch in Dubai dazugelernt habe an internationaler Erfahrung, an wirtschaftlichen Erfahrungen, an privatwirtschaftlichen Dingen, zeichnet mich vielleicht ein bisschen aus dafür, dass ich für diese Position geeignet bin.“

25 Millionen Euro Einsparungen 2014

Die Vorgabe der Politik: Rund 25 Millionen Euro müssen im nächsten Jahr in den Landeskliniken eingespart werden. „Wir müssen massive Strukturveränderungen umsetzen, damit wir die Kosten in den Griff bekommen“, betont Finanz- und Spitalsreferent Christian Stöckl (ÖVP). „Das wird eine harte Aufgabe für den neuen Geschäftsführer.“

In zwei Wochen soll die Entscheidung fallen, wer auf den Chefsessel der Landeskliniken kommt.

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