Keine Finanzspritze für neue Hausärzte

Mit Empörung reagieren die Salzburger Hausärzte auf die Ankündigung von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ). Statt der geforderten 12 Millionen Euro pro Jahr werde es auch weiterhin nur eine Million geben, so Stöger.

Dabei fehlen in Salzburg schon jetzt die Allgemeinmediziner. Konkret können derzeit fünf Hausärztestellen nicht nachbesetzt werden. Jungmediziner fühlen sich nach dem Turnus häufig überfordert mit der Übernahme einer Hausarztordination.

„Wir fühlen uns gefrotzelt!“

Abhilfe könnte nur eine Systemänderung schaffen, sind sich die Experten einig. Weg vom Spitals-Turnus hin zu einer praxisnahen Ausbildung bei erfahrenen Hausärzten. Für derartige Lehrpraxen fehlt aber das Geld. Dementsprechend empört reagieren die Salzburger Hausärzte auf die ablehnende Haltung von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ). " Wir fühlen uns irgendwie gefrotzelt, weil eigentlich müsste dem Minister die Problematik bekannt sein. Wir erwarten, dass er sich der Realität stellt, das passiert aber nicht!", so Christoph Dachs, Präsident der Salzburger Gesellschaft für Allgemeinmedizin.

Medizinstudenten

APA/Robert Jäger

„Med-Uni Linz ist der falsche Weg“

Der Salzburger Allgemeinmediziner Klaus Bernhart legt nach und stellt in der Diskussion um die Finanzierung der Hausärzte-Ausbildung die geplante Medizinuni in Linz in Frage. „Fachleute bezweifeln schon jetzt die Sinnhaftigkeit der Linzer Medizinuni. Es werden aber hunderte Millionen in das Projekt gepumpt und den im Vergleich dazu relativ geringen Betrag von 12 Millionen Euro für die Hausärzte-Ausbildung gibt es nicht. Damit gefährdet die Politik einen wesentlichen Teil der Gesundheitsversorgung in Österreich, das ist eindeutig die falsche Entscheidung!“, so Bernhart.

Ob das Salzburger Lehrpraxen-Pilotprojekt, das bis jetzt ohne finanzielle Mittel vom Bund ausgekommen ist, weitergeführt werden kann, steht noch nicht fest.

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