Behindertenheim wird nicht saniert

Die Sanierung des Behindertenheims Schernberg in Schwarzach (Pongau) ist vorerst abgesagt. Die Budgetnöte des Landes dürften einer der Gründe dafür sein. Für Schwarzach ist das ein schwerer Schlag, denn Investitionen von rund 19 Mio. Euro waren geplant.

Es gebe ein fertiges Projekt für den Umbau des Behindertenheims, alles sei entschieden, die Ausschreibung der Arbeiten könne sofort beginnen - das sagt der Schwarzacher Bürgermeister Andreas Haitzer (SPÖ). Doch jetzt ist alles anders, das Projekt kommt so nicht. Soziallandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) spricht davon, dass das Konzept eines Heims für Beeinträchtige außerhalb von Schwarzach veraltet sei.

Es sei besser, kleinere Wohneinheiten direkt in Schwarzach und St. Johann bereitzustellen, ergänzt Soziallandesrat Schellhorn. „Dort wo es möglich ist, sollen die Behinderten in Einrichtungen kommen, die näher an der Gesellschaft sind und nicht oben am Berg in geschlossenen Einrichtungen“, so der Politiker.

Schloss Schernberg, in dem das St. Vinzenz Heim untergebracht ist

ORF

„Das ist nur eine Ausrede“

Im Behindertenheim Schernberg in Schwarzach sind derzeit knapp 170 Menschen untergebracht. In Vierbettzimmern gebe es nur eine Sitzbadewanne, an den Plänen für die Sanierung sei seit zehn Jahren gearbeitet worden, sagt der Schwarzacher Bürgermeister Andreas Haitzer.

Zum Argument von Soziallandesrat Schellhorn, kleinere Wohneinheiten seien für beeinträchtigte Menschen besser, sagt Andreas Haitzer: „Wenn nur das das Thema ist, dann bitte gerne sofort einen Termin vereinbaren, dass wir das Thema gemeinsam angehen können. Doch ich glaube ganz ehrlich, dass das nur eine Ausrede ist.“ Fest steht, dass die Budgetlage das Landes prekär ist. Heuer beträgt die Neuverschuldung, wie berichtet, 450 Millionen Euro.

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