Pilotprojekt Gesamtschule denkbar

Salzburg bekommt demnächst Pilotprojekte für die Gesamtschule der Sechs- bis 14-Jährigen. Erste Reformen der Schulpolitik haben Montag LH Wilfried Haslauer (ÖVP) und der neue Landesschulratspräsident Johannes Plötzeneder präsentiert.

Johannes Plötzeneder neuer Präsident des Landesschulrates Landesschulratspräsident

Franz Neumayr

Haslauer/Plötzeneder

Wie berichtet, ist Johannes Plötzeneder, der der Volkspartei zugerechnet wird, am vergangenen Donnerstag einstimmig im Kollegium des Landesschulrates zum neuen „Amtsführenden Präsidenten“ bestellt worden - als Nachfolger von Herbert Gimpl (SPÖ), der unter der früheren LH Gabi Burgstaller (SPÖ) in dieser Funktion tätig war.

Wilfried Haslauer ist neben seiner Aufgabe als Landeshauptmann auch Bildungsreferent der neuen Landesregierung und als solcher auch für das Schulwesen im Land ressortzuständig.

Gesamtschule als Pilotprojekt fixiert

Für langjährige Befürworter der Gesamtschule bahnt sich nun eine kleine Sensation an, nachdem dieses Modell seit vielen Jahren im politischen Streit der Parteien mit enormen Startschwierigkeiten zu kämpfen hat.

Plötzeneder macht nun klar, dass es in Salzburg neue Pilotprojekte für die Gesamtschule der Zehn- bis 14-Jährigen geben könnte: „Eltern und vielleicht auch Lehrer sollen sagen können, dass sie das wollen. Dann werde ich nicht anstehen, das auch umzusetzen. So ist es auch mit den Grünen im Regierungsabkommen vereinbart. Es soll kein Schummelmodell werden, sondern ein tatsächliches Modell für die ganze Region.“

Plötzeneder betont ebenso wie Haslauer, dass die Wahlfreiheit für Eltern und Schüler bei der Nachmittagsbetreuung auch weiterhin bestehen müsse. Es soll weiterhin individuelle bzw. private Freizeitgestaltung an Nachmittagen möglich sein. Was die Nachmittagbetreuung betrifft, so sei dieses Angebot im vergangenen Schuljahr von 4.000 Schülern an knapp 90 Standorten genutzt worden, sagen die beiden neuen Schulpolitiker der Salzburger ÖVP.

Was gibt es sonst Neues?

Stichwort Schulbürokratie: Da sollen künftig die Leiter - vor allem - der Pflichtschulen von Verwaltungskram entlastet werden. Haslauer betont, diese kostbaren Pädagogenstunden müssten den Kindern zur Verfügung stehen: „Und nicht dem Schriftverkehr. Dazu stellen wir ein Notbudget des Landes zur Verfügung - immerhin eine Million Euro mehr.“

Auch die gesamte Schulverwaltung soll möglichst rasch neu organisiert und gestrafft werden. Die Funktion des Vizepräsidenten des Landesschulrates wird mangels Kompetenz bis spätestens Sommer kommenden Jahres abgeschafft. Stichwort Neue Mittelschulen: Gegenwärtig bestehen in Salzburg 41 Standorte. Für 29 Hauptschulen steht dieser Umwandlungsprozess noch bevor.

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