Geldwäsche: Evers-Prozess vertagt

Der Flachauer Skitrainer Andreas Evers stand am Montag wegen des Verdachts der Geldwäsche vor Gericht. Er soll 1,5 Mio. Euro, die seine Ex-Freundin abgezweigt hatte, angelegt und teilweise verwendet haben. Der Prozess wurde vertagt.

Andreas Evers war Weggefährte von Ski-Superstar Hermann Maier, war Trainer im österreichischen Skiverband und ist jetzt Trainer für die amerikanischen Abfahrer. Als die Geldwäsche-Vorwürfe vergangenen Dezember bekannt wurden, wurde der Skitrainer nach Rückkehr von einem Übersee-Rennen festgenommen. Eine Nacht verbrachte er in Untersuchungshaft. Dann kam er wieder frei - geständig und kooperativ sei er gewesen, heißt es.

Verteidigungsstrategie: alles längst verjährt

Auch vor Gericht gab Evers am Montag alles zu und plädiert trotzdem auf: nicht schuldig. Seine Taten seien nämlich - so die Verteidigungsstrategie - längst verjährt. 2004 begann seine unglückliche Karriere als Anleger von Schwarzgeld: seine damalige Freundin arbeitete bei Compaq, kaufte dort auf Firmenrechnung Computer-Teile und verkaufte diese schwarz weiter. Gesamtschaden: 7,6 Millionen Euro. Einen Teil davon, rund 1,5 Millionen, bekam Evers. Er schloss dafür Lebensversicherungen ab und investierte in sein Luxus-Haus in Flachau. Die Freundin wurde später in Wien verurteilt - und weil sich Evers von ihr trennte, plauderte sie seine Anlage-Geschäfte aus.

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Einmaliger Vorgang oder fortlaufende Tat?

Im Dezember 2012 wurde Evers vorübergehend festgenommen, dann angeklagt. Er gab schon damals alles zu, sagte immer wieder, er sei sich seiner Schuld bewusst. Verurteilt werden könne er aber trotzdem nicht, sagt sein Verteidiger am Montag. Die entscheidende Frage: ist die Veranlagung des Geldes ein einmaliger Vorgang oder eine fortlaufende Tat, die andauert, so lang des Geld angelegt ist?

Das wird wohl ein Juristen-Streit klären müssen, die vorsitzende Richterin hat sich am Montag jedenfalls nicht in der Lage gesehen, die Frage zu entscheiden. Pikant am Verfahren war das Wiedergutmachungsangebot von Andreas Evers. Er hat angeboten, das Schwarzgeld zurückzahlen - unter anderem in Form der von ihm erworbenen Lebensversicherungen. Die sind allerdings unglücklicherweise längst verpfändet.

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