US-Gericht bestätigt Verurteilung von Ex-Mäzen

Ein US-Berufungsgericht hat die Verurteilung des früheren Kunstmäzens Alberto Vilar (73) bestätigt, wies jedoch den zuständigen Richter an, das Strafmaß neu zu bemessen.

Der ehemalige Förderer der Salzburger Festspiele war im November 2008 wegen Finanzbetrugs schuldig gesprochen und mehrere Monate später zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Er legte Berufung ein und wurde im Oktober 2012 nach Hinterlegung einer Kaution auf freien Fuß gesetzt. Zuvor hatte er vier Jahre in verschiedenen Haftanstalten verbracht.

Anwältin: „Kein Investor hat Geld verloren“

Vilars Anwältin Vivian Shevitz sagte gegenüber der Austria Presse Agentur (APA), es sei enttäuschend, dass sich das Gericht außerstande gesehen habe, die Tatsache zu berücksichtigen, dass keiner der Investoren auch nur einen Cent Verlust zu beklagen hätte und heute noch genügend Geld vorhanden sei, um alle Ansprüche der Investoren zu begleichen.

Auf Vilars Firmenkonten liegen 50 Millionen Dollar

Mehrere Wochen zuvor hatte ein vom Gericht eingesetzter Konkursverwalter das Vorhandensein von etwa 50 Millionen Dollar (37,78 Mio. Euro) auf Konten von Vilars früherer Investmentfirma Amerindo Investment Advisors eingeräumt. Das Geld liegt seit Vilars Verhaftung im Mai 2005 zinslos bei einer New Yorker Bank. Erfreulich sei jedoch die Entscheidung des Gerichts, das Strafmaß und die vom Gericht geforderte Entschädigungssummen zunächst auszusetzen, sagte Shevitz.

Streit um Einbeziehung von Verlusten in Steueroasen

Die Argumentation der Anwältin, ihr Mandant sei in dem acht Wochen dauernden Prozess unfair behandelt worden, ließ das aus drei Richtern bestehende Berufungsgremium nicht gelten. Eine Neubemessung der Strafe sei jedoch hinsichtlich einer jüngsten Entscheidung des Obersten US-Bundesgerichts gerechtfertigt. Darin werden Zweifel geäußert, ob die Einbeziehung von Verlusten in Steueroasen, die der Prozessrichter im Vilar-Fall auf zwischen 20 und 50 Millionen Dollar beziffert hat, zulässig sei. Eine Neubemessung der Verluste würde die Haftdauer für Vilar entsprechend verringern.

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