Integrationszentrum: Rechtsradikale Hetze

Kaum hat das Integrationszentrum in Salzburg geöffnet, ist es Ziel ausländerfeindlicher Schmierereien. Einen Tag nach der Eröffnung am Dienstag vergangener Woche wurde die Hausfassade mit rechtsradikalen Parolen beschmiert.

„Hochkultur statt Multikultur“ stand in großen Lettern über der Eingangstür der Anlaufstelle für Zuwanderer geschrieben. An die Glasfenster wurde „14 Words“ - übersetzt „14 Wörter“ - geschmiert. Das ist ein ausländerfeindlicher Code aus der Neonazi-Szene.

Rechtsradikale Schmierereien auf dem Eingang des Salzburger Integrationszentrums

Privat

Nur einen Tag nach der Eröffnung wurde die Hausfassade des Salzburger Integrationszentrums beschmiert

Polizei und Landesverfassungsschutz eingeschaltet

Der Sprecher des Integrationszentrums Roland Goiser ist über die rechtsradikale Hetze entsetzt: „Laut Internetrecherche handelt es sich dabei um rechtsradikale Parolen, das ist relativ eindeutig. Außerdem wurde das Schlüsselloch sabotiert, es wurde mit Superkleber zugeklebt. Wir haben die Polizei und den Landesverfassungsschutz gerufen und Anzeige gegen Unbekannt erstattet.“

Die Suche nach den Tätern laufe, bestätigt Polizeisprecher Erwin Resch. Die Polizei ermittle in alle Richtungen: „Die Schriftzüge lassen natürlich dem ersten Anschein nach den Verdacht einer politischen Motivierung zu, aber das können wir zum derzeitigen Stand der Ermittlungen nicht bestätigen.“

Schlüsselloch erneut zugeklebt

Die Mitarbeiterinnen des Integrationszentrums entfernten die Schmierereien bereits. Nach den Vorfällen in der vergangenen Woche fanden sie Montagfrüh das Türschloss aber erneut zugeklebt vor. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um die selben Täter handelt.

Verfassungsschützer wollen wachsam sein

Die ausländerfeindlichen Schmierereien seien bisher in der Region Salzburg ein Einzelfall, teilt das Salzburger Landesamt für Verfassungsschutz mit. Grundsätzlich hätten rassistische oder rechtsradikale Straftaten in Salzburg nicht zugenommen, sagt Ortwin Lamprecht, Sprecher des Landesamtes. Man werde die weitere Entwicklung im Auge behalten.

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