Festspiele: Lieblose „Cosi“ mit Buhs

Die letzte Premiere von szenischer Oper bei den Festspielen ist Mittwochabend eher misslungen. „Cosi fan tutte“ soll aber der Beginn sein: Heuer und in den beiden folgenden Sommern werden alle drei Da Ponte-Opern, die wichtigsten Bühnenwerke Mozarts, aufgeführt.

Von Eva Halus, ORF Radio Salzburg, Kulturredaktion

Alle drei Da-Ponte-Opern Mozarts sollen mit dem gleichen Team und weitgehend gleicher Besetzung realisiert werden. Den Start hatten sich manche Akteure wohl anders vorgestellt: Regie und Dirigent mussten am Mittwochabend einige Buhs hinnehmen.

Cosi fan tutte bei Salzburger Festspielen 2013

Salzburger Festspiele / Michael Pöhn

Szene der „Cosi“ von 2013

Christoph Eschenbach, bei den Festspielen eher als Pianist denn als Dirigent verpflichtet, hat die musikalische Leitung nach der Absage von Franz Welser-Möst übernommen.

Dirigent eher hölzern

Am Pult der Wiener Philharmoniker hatte er wenig Überzeugendes zu bieten. Es fehlten Farben, Charme, eine eindeutige Handschrift und oftmals auch der präzise Kontakt zu Bühne.

Und Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf inszenierte das Spiel um Verführung und Treue brav nach dem Buch. Viele Szenen wirkten wie bloß arrangiert, interessante Charaktere waren nicht zu sehen und zu hören.

Lob für einige Sänger

Einziger Akzent ist die Schlusspointe: Der Verstandesmensch Don Alfonso stirbt, weil in sein Glas durch Zufall eine offenbar giftige Flüssigkeit aus dessen eigener Medizintasche gefüllt wurde.

Gesungen wird auf meistens auf ansprechendem Niveau. Luca Pisaroni und Gerald Finley durften sich über den meisten Beifall freuen. Als Beispiel für eine vorbildliche Mozart-Interpretation unserer Zeit taugt diese „Cosi fan tutte“ der Salzburger Festspiele 2013 nicht.

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