„Don Carlo“ als Erfolgsstory der Festspiele

Für viele Kulturfans ist diese Oper der wichtigste Termin des Festspielsommers: Verdis „Don Carlo“ ist schon lange ausverkauft. Nach der Premiere am Dienstagabend im Großen Festspielhaus zeigt der Beifall: Die Vorfreude war berechtigt.

„Don Carlo“ ist ein Genuss vor allem für die Ohren. Das liegt zum einen an Antonio Pappano am Pult der Wiener Philharmoniker. Er hat nach einigen Wacklern zu Beginn die vielschichtige Musik zwischen Liebe, Freundschaft, Treue und revolutionärer Gesinnung mit viel Gespür zelebriert.

Don Carlo bei den Salzburger Festspielen 2013

Salzburger Festspiele / Monika Rittershaus

Szene aus „Don Carlo“

Vor allem gibt es ein Gesangsensemble, das kaum Wünsche offen lässt: Im Mittelpunkt des Netzwerks der großen Gefühle steht der Amerikaner Thomas Hampson, der in Gesang und Spiel die vielen Facetten den großen Menschenfreundes und Idealisten Marquis Posa entstehen lässt.

Dazu kommen Jonas Kaufmann und Anja Harteros als Don Carlo und Elisabetta - ein Liebespaar, dem die Politik immer wieder in die Quere kommt. Und schließlich ist da noch Ekateria Semenchuk als Eboli - mit großer Leidenschaft liebend und hassend.

Schließlich ist Matti Salminen als schon ziemlich alter König Philip in jedem Moment eine anrührende Figur. Inszeniert hat der Routinier Peter Stein. Neue Einsichten in diese zentrale Oper von Verdi waren da nicht zu erwarten. Und so durfte sich der Regisseur mit allen anderen am großen Jubel des Publikums erfreuen.

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