Dürre plagt Bauern nun landesweit

Die anhaltende Hitze und Trockenheit macht mittlerweile Landwirten in ganz Salzburg zu schaffen. Waren vor einer Woche hauptsächlich Lungau, Pinzgau und Flachgau betroffen, gibt es nun schon in allen Bezirken große Probleme.

Mais mit dürren Blättern

ORF

Auch die Maispflanzen als Futterlieferanten für die Viehwirtschaft leiden massiv unter der Trockenheit

„Mehr als die Hälfte aller Salzburger Bauernhöfe sind betroffen. Wobei: Wenn jemand zehn Prozent Ernteausfall hat, dann meldet er das ja gar nicht“, sagt am Dienstag Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Eßl. Sogar die Gemüsebauern im Flachgau hätten inzwischen Schwierigkeiten mit der Dürre.

Eßl ist selbst Bauer in Tamsweg (Lungau): „Auf meinem Betrieb hat es von Mitte Juni bis vorigen Samstag vier Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter gegeben, von Samstag auf Sonntag noch einmal vier Millimeter. Der zweite Schnitt ist nur zu 20 Prozent vorhanden, und der ist sperrig wie Nadeln. Und wenn es so weitergeht, wird es einen dritte Mahd gar nicht geben.“

Wachstum gebremst, Quellen versiegt

Schwierig wird die Situation auch auf den Almen, und zwar gleich in zweierlei Hinsicht. Zum einen leide auch dort das Wachstum des Futterpflanzen, zum anderen seien „schon etliche Quellen versiegt“, so der Präsident.

Zurzeit würden sich die betroffenen Landwirte abhelfen, indem sie Wasser in Tanks auf die Almen transportieren, um die Tiere zu versorgen, „aber wenn es noch länger so weiter geht, werden viele ihr Vieh vorzeitig abtreiben müssen. Und dann stellt sich die Frage: wohin? Denn auf der Weide fressen die Tiere das Gras vor der Mahd ab, und im Stall das Futter für den Winter.“

Bäume als Schutz für frisches Gras

Eßl wies noch auf ein Detail hin: Ausgerechnet jene Almflächen, für die die Landwirte angeblich zu viel Fördergeld kassiert haben sollen, nämlich Weideflächen unter Bäumen, seien nun die einzigen, auf denen noch frisches Gras wachse, welches das Vieh fressen könne, und wo die Tiere Schatten fänden. „Ich habe immer gesagt, es darf nicht nur freiliegende Futterflächen geben“, lobbyierte Eßl.

Hilfe aus Katastrophenfonds gefordert

Damit Bauern nicht Teile ihres Viehbestandes notverkaufen müssen, fordert Eßl Hilfe aus dem Katastrophenfonds, die Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) eigentlich schon zugesagt hat. Eßl war deshalb gestern, Montag, bei Agrar-Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) vorstellig, der auch Unterstützung zugesagt habe, damit sollen die Dürreopfer Futter zukaufen können. Die Details müssten aber erst ausverhandelt werden, hieß es.

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