Alpine-Pleite kostet über eine Milliarde Euro

Die Pleite des Baukonzerns Alpine mit Sitz in Wals-Siezenheim (Flachgau) zieht jetzt ihren spanischen Mutterkonzern FCC noch tiefer in die roten Zahlen. In der ersten Jahreshälfte musste FCC einen Verlust von 607 Millionen Euro verbuchen.

Die Liquidation der Alpine und Wertberichtigungen im Energiebereich hätten zu einem Verlust in Höhe von 607 Mio. Euro geführt, geht aus aktuellen Unternehmensangaben hervor. Die insolvente Alpine habe 372 Mio. Euro gekostet, der Energiebereich, zu dem die Alpine Energie gehört, 147,9 Mio. Euro - macht in Summe 520 Millionen Euro.

Die spanische FCC hält eigenen Angaben zufolge an ihren Unternehmenszielen fest und will ihre Restrukturierung beschleunigt durchziehen. Der Strategieplan soll bis Jahresende oder spätestens in der ersten Jahreshälfte 2014 abgeschlossen sein. Innerhalb von zwei Jahren werden ein nachhaltiger Cashflow von 800 Mio. Euro und ein EBITDA von 1,2 Mrd. Euro angestrebt, berichtet die Austria Presse Agentur.

Konzernmutter kämpft mit Rekordschuldenberg

Der Konzern kämpft gegen einen Schuldenberg von 6,654 Milliarden Euro an - bis Ende des Jahres soll er sich auf sechs Milliarden Euro verkleinern. Heuer im ersten Halbjahr brach der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 449 Millionen Euro in der Vorjahresperiode um gut ein Drittel (34,7 Prozent) auf 293 Millionen Euro ein. Das Betriebsergebnis belief sich auf 129,3 Millionen Euro. Der Verlust vor Steuern (EBT) betrug 92 Millionen Euro, das Finanzergebnis war mit 9,2 Millionen Euro negativ.

Der in Spanien börsennotierte Mischkonzern FCC, der auf den drei Standbeinen Bau, Umweltdienstleistungen (Müllentsorgung, etc.) und Wasseraufbereitung steht, hat in den ersten sechs Monaten 2013 einen Umsatz von 3,133 Milliarden Euro erzielt - um 13,7 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Starke Nachfrage nach Umweltdienstleistungen

Der Auftragsbestand weitete sich zum Ende des ersten Halbjahres um 6,6 Prozent auf 32,935 Millionen Euro aus. Die FCC ist laut Firmenwebsite in über 50 Ländern tätig und beschäftigt über 80.000 Mitarbeiter. 2006 hatten die Spanier 83 Prozent der Salzburger Alpine übernommen. Erst Anfang des vergangenen Jahres kauften die Spanier dem langjährigen Ex-Chef und Miteigentümer der Alpine, Dietmar Aluta-Oltyan, die letzten 13,5 Prozent ab.

In den vergangenen sieben Jahren hatten die Spanier früheren Angaben des letzten Alpine-Chefs Arnold Schiefer zufolge bis kurz vor Bekanntgabe der Insolvenz bereits „über 700 Millionen Euro“ in die Alpine gesteckt - inklusive Kaufpreis und Finanzspritzen. Die nunmehr veröffentlichten Wertberichtigungen von 372 Millionen Euro katapultieren das „Engagement“ der Spanier bei der Alpine auf über eine Milliarde Euro in die Höhe.

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