Zunahme an Extremen: Hitzewelle als Vorbote?
Die extreme Hitze ist mit ersten Regenschauern jetzt vorerst wohl zu Ende. Die Nachwirkungen sind aber beispielsweise in Elsbethen (Flachgau) noch deutlich zu sehen. Wo sonst der Klausbach rauscht findet man derzeit nur eine Steinwüste.
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Ein Ende der Hitze und ordentlich Regen wird aber auch beim Waldbrand oberhalb des Thumsees in Bad Reichenhall (Bayern) dringend benötigt - mehr dazu in Großer Waldbrand weiter unter Kontrolle (salzburg.ORF.at; 29.7.2013).
Hitze bringt Hochbetrieb für Meteorologen
Tropische Hitze wie in den vergangenen Tagen hat in Salzburg extremen Seltenheitswert. Der bisherige Hitzerekord war laut Meteorologen knapp 30 Jahre alt. Am Sonntag wurden in Salzburg-Freisaal 38,6 Grad gemessen, das ist ein neuer Hitzerekord für Salzburg.
Die Hitze bedeutet in jedem Fall Hochbetrieb für die Meteorologen. Auch in der Statistik machen sich die extremen Temperaturen bereits bemerkbar, bestätigt Meteorologin Liliane Hofer: „Auf dem Satellitenbild erkennt man ganz markant das Wolkenband einer mächtigen Kaltfront, die uns endlich wieder einmal etwas angenehmere Temperaturverhältnisse bringt. Aber man erkennt auch die südwestliche Höhenströmung, die uns am Wochenende die Luft direkt aus Nordafrika in den Alpenraum gebracht hat und somit für die Rekordhitze gesorgt hat.“
Kaltfront bringt vorläufig Erleichterung
Die kühle Luft bringt nun zwar etwas Erleichterung, für Entwarnung etwa in Sachen Waldbränden ist es aber noch zu früh, sagt Landesfeuerwehrkommandant Leopold Winter: „Ein kurzer Regenschauer bringt keine Nachhaltigkeit. Wenn ein Gewitterregen kommt, der eine halbe Stunde oder eine Stunde starken Regen über das betroffene Gebiet bringt, dann heißt das nicht, dass bei diesen Temperaturen die Waldbrandgefahr nach wenigen Stunden nicht wieder gleich hoch ist wie zuvor.“
Seit Freitag habe die Feuerwehr im Bundesland Salzburg zehn Böschungsbrände, Heckenbrände, Flur- und Waldbrände registriert, die nur aufgrund der Trockenheit ausgebrochen sind.
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„Hitzewellen werden häufiger werden“
Die ersten leichten Regenschauer am Montagnachmittag waren daher vorerst nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Für den späteren Montagabend erwartet der Salzburger Chefmeteorologe Bernhard Niedermoser aber eine Kaltfront: „Da wird es einen Sturm geben und kräftige Regengüsse, aber zehn bis 15 Liter pro Quadratmeter werden nicht ausreichen, dass beispielsweise im Klausbach Dienstagfrüh wieder Wasser fließt.“
Die „italienische Hitze“ der vergangenen Tage sei nach der vorübergehenden Kaltfront vorbei, danach kehrt der Sommer wieder in Form der „österreichischen, homöopathischen Version“ zurück, prognostiziert Niedermoser. Generell gebe es das Phänomen Hitzewelle in Österreich aber immer wieder, sagt der Chefmeteorologe: „Es gab in den 1950er-Jahren, in den 1980er-Jahren und zuletzt 2003 ausgeprägte Hitzewellen. Die gibt es immer wieder und sie kommen bei uns momentan alle 20 bis 30 Jahre vor. Sie werden in Zukunft aber höchstwahrscheinlich häufiger werden.“ Dennoch muss man sich hierzulande nicht fürchten, dass Österreich zum neuen Sizilien wird.
Link:
- Hitze: Wasserreserven reichen noch (salzburg.ORF.at; 29.7.2013)
- Heftige Unwetter drohen (ORF.at; 29.7.2013)