Erste Windräder vor Realisierung

Salzburg ist eines der wenigen Bundesländer ohne Windräder zur Stromerzeugung. Die Landespolitik beschränkte sich bisher auf verbale Absichtserklärung. Die neue Landesregierung scheint umzudenken.

Sendungshinweis: Mittagszeit Radio Salzburg, 23. Juli 2013, 12 bis 14 Uhr

Stromgewinnung durch Windräder, in Salzburg gibt es das bislang noch nicht. Aber spätestens im übernächsten Jahr werde sich auf dem Lehmberg bei Thalgau (Flachgau) das erste Windrad drehen. Davon zeigt sich der Thalgauer Bürgermeister Martin Greisberger (ÖVP) überzeugt. Die Marktgemeinde, Grundbesitzer Max Mayr-Melnhof, der Mattseer Bootsbauer Schöchl und zahlreiche andere Initiatioren wollen jenes Windkraftprojekt realisieren, an dem der Salzburger Windkraftpionier und Politikwissenschaftler Franz Kok im jahrelangen Kampf mit den Behörden gescheitert ist.

Energielandesrat will drei Pilotprojekte

Die Gemeinde Thalgau ändert zurzeit das räumliche Entwicklungskonzept, eine Grundvoraussetzung für die Genehmigung. Die beiden zuständigen Regierungsmitglieder Astrid Rössler von den Grünen und Josef Schwaiger von der ÖVP hätten inzwischen Zustimmung signalisiert. Energielandesrat Josef Schwaiger will an Stelle weiterer Windräder-Studien jeweils ein Windrad auf den Standorten Lehmberg (Flachgau), Ofenauerberg (Tennengau) und Aineck bei St. Margarethen (Lungau) genehmigen, um Erfahrungen in Sachen Windenergie zu sammeln.

Radarsystem zum Schutz von Vogelschwärmen

Voraussetzung für die Genehmigung wird sein, das lässt sich aus der aktuellen Vogelschutzstudie ableiten, dass die Windturbine auf dem Lehmberg mit einem Radarsystem ausgestattet wird. Nähert sich ein Vogelschwarm, schaltet die Turbine automatisch ab.

Schon im nächsten Jahr will die Salzburg AG ihr Windkraft-Pilotprojekt auf dem Ofenauerberg bei Golling (Tennengau), oberhalb des Leube-Steinbruchs verwirklichen. Auch hier ist ein Radarsystem geplant. Holz soll als Material für den Mast des Windrades verwendet werden.

Das Vorhaben auf dem Windsfeld bei Flachau wird hingegen nicht mehr weiterverfolgt. Offen ist auch noch, wie es mit den geplanten Windrädern auf dem Aineck in St. Margarethen im Lungau weitergeht. Da gibt es zwar positive Beschlüsse der Gemeindevertretung, der Bürgermeister jedoch keine Freund von Strom aus Wind in seiner Gemeinde. Insgesamt gilt Salzburg nicht als ausgesprochenes Windenergie-Land, maximal fünf Standorte seien geeignet, um Windräder wirtschaftlich zu betreiben.

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