Photovoltaikanlage entzweit Flachgau

Während die einen von Verschandelung der Natur sprechen, sehen andere darin ein Musterbeispiel für Ökologie. Noch vor der Inbetriebnahme ist Salzburgs bisher größte Photovoltaikanlage in Berndorf (Flachgau) nicht unumstritten.

Kurz vor der Orteinfahrt von Berndorf aus Richtung Seeham stehen 5.400 Photovoltaik-Paneele auf der grünen Wiese aufgefädelt auf einer Fläche von zweieinhalb Hektar. Es ist die größe Photovoltaikanlage Salzburgs, sie kann zwei Drittel der Berndorfer Haushalte mit dem Strom versorgen.

Ein Berndorfer Landwirt, ein Seehamer Schlosser und ein Elektriker haben zwei Millionen Euro in die genehmigte und geförderte Anlage investiert, die sich in zwölf Jahren amortisiert haben soll.

„Wir sind alle drei schon länger sehr an erneuerbarer Energie interessiert, privat und auch beruflich. Dann wollten wir etwas gegen Atomstrom und Kohlekraftwerke machen“, sagt der Mit-Betreiber der Photovoltaikanlage Bernhard Dürnberger.

Photovoltaikanlage Berndorf

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Umstrittene Lage der Photovoltaikanlage

Ein Wermutstropfen bei dem Projekt ist aber die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. Von der Straße aus ist die Anlage nicht zu übersehen. Die Gemeinde Berndorf ist für erneuerbare Energien und gegen Verschandelung, sagt Bürgermeister Josef Guggenberger (ÖVP). Er beteuert, die Betreiber konnten hier keinen besseren Standort finden. Ein möglicher Grundtausch für einen Alternativstandort ist nach einem halben Jahr Suche an einem Grundbesitzer gescheitert", so Guggenberger. Damit solche Großanlagen auf der grünen Wiese nicht mehr ohne Zustimmmung der Gemeinden genehmigt werden, gibt es jetzt in Salzburg eine neue Regelung.

Photovoltaikanlage

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Umweltanwalt berichtet von massivem Druck

„Natürlich gibt es einen Verschandelungseffekt. Vor allem bei geschützten Feuchtstandorten, die für die Landwirtschaft nicht sehr interessant sind, haben wir einen massiven Druck verspürt, aber auch in steileren Geländelagen, die schwer zu bewirtschaften sind, war die Landwirtschaft bereit, es zur Verfügung zu stellen“, sagt Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener. Ob die Anlage bei Berndorf mit der neuen Regelung zustande gekommen wäre, ist offen.

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