Abtenau beschließt „Mähprämie“

Abtenau (Tennengau), Salzburgs größte Bauerngemeinde, hat jetzt mehrheitlich eine spezielle Agrarförderung beschlossen. Kritiker sprechen aber gleich von hohen Kosten für die Gemeindekasse bei gleichzeitig geringem Effekt für die Geförderten.

Eigentlich wollte die ÖVP in der Abtenauer Gemeindevertretung ein Wiederaufleben der Besamungsprämie beschließen lassen, die es vor Jahren gegeben hat. Die SPÖ-Fraktion konnte sich mit einer Besamungsprämie aber nicht anfreunden und hat eine Prämie zur Erhaltung der Kulturlandschaft für die Abtenauer Bauern beantragt, also eine Mähprämie in Höhe von 100 Euro pro Landwirt und Jahr.

Bürgermeister selbst ein Landwirt

Dieser Antrag fand schließlich die Zustimmung der SPÖ, und auch die ÖVP konnte sich angesichts der vielen Bauern im Ort nicht dazu durchringen, „nein“ zu sagen. So blieb es schließlich dem FPÖ-Gemeindevertreter Manfred Füreder vorbehalten gegen die Mähprämie zu stimmen. Die Mähprämie belastet die Gemeindekasse von Abtenau immerhin mit 30.000 Euro pro Jahr.

Aus der Sicht der Freiheitlichen könnte dieses Geld angesichts knapper öffentlicher Kassen wesentlich sinnvoller eingesetzt werden. Für den einzelnen Bauern haben die 100 Euro Prämie nur geringen wirtschaftlichen Effekt. Bürgermeister Johann Quehenberger, selber ein Bauer, verteidigt die Initiative seiner SPÖ- Fraktion.

Quehenberger spricht von einer Anerkennung für die Landwirte, die dafür sorgen, dass die Kulturlandschaft in Abtenau gepflegt und auch wirtschaftlich wenig ertragreiche Flächen regelmäßig gemäht werden.