Handel weist Kritik von Bauern zurück
APA/Julian Stratenschulte
„Preise im Lebensmittelhandel werden nur dann erhöht, wenn die Hersteller nachweisen können, dass es wegen erhöhter Kosten notwendig ist.“
Das sei alles, was „in aller Deutlichkeit“ nach der aktuellen Arbeiterkammer-Preiserhebung und der gefolgten massiven Kritik des ÖVP-Bauernbundes an heimischen Handelsketten zu sagen sei, betont eine Sprecherin von der Spar Handels AG (Spar, Interspar).
Eine Sprecherin des Rewe Konzerns (Billa, Merkur, Penny) sagt nicht weniger knapp: Man bemühe sich, „im Spannungsfeld zwischen Lieferanten und Kunden Balance herzustellen“. Diese Stellungnahmen hat die Austria Presse Agentur (APA) eingeholt.
Razzien im Kampf gegen Kartelle
Auf die massive Kritik des Bauernbundes wollte keiner der Konzerne konkret eingehen. Seitens der Rewe-Sprecherin wurde auf eine hauseigene jährliche Erhebung der Teuerung des Gesamt-Sortiments verwiesen. Für 2012 sei die Inflation bei den Handelsfirmen der Rewe International AG demnach bei 1,1 Prozent gelegen. Für heuer gebe es allerdings noch keine solche Erhebung.
Hausdurchsuchungen bei Handelsketten
Zuletzt hatte es in Österreich durch die Bundeswettbewerbsbehörde verstärkt Untersuchungen gegeben. Eine Razzia bei der NÖM reihte sich im Mai in eine beispiellose Serie von Hausdurchsuchungen im Lebensmittelhandel und in der Nahrungsmittelbranche ein.
Bisher hat das Kartellgericht wegen Preisabsprachen Bußgelder gegen Berglandmilch (1,125 Mio. Euro) und die Billa-Mutter Rewe International (20,8 Mio. Euro) verhängt und die Wettbewerbshüter haben Hausdurchsuchungen unter anderem bei der Handelskette Spar, Kärntner Milch, Vorarlberg Milch, Emmy und auch Hirter Bier durchgeführt.
Links:
- Neue Großkäserei bei Salzburg Milch (salzburg.ORF.at; 27.06.2013)
- Hausdurchsuchung bei Spar dauert an (salzburg.ORF.at; 30.01.2013)