Phallustorte gebacken: Bäcker vor Gericht

Weil ein Bäckermeister seinen Mitarbeiterinnen eine Torte in Form eines Phallus mit anzüglichen Worten überreicht haben soll, steht er jetzt wegen sexueller Belästigung vor dem Arbeits- und Sozialgericht. Seine zwei ehemaligen Angestellten verlangen 2.000 Euro Entschädigung.

Die symbolträchtige, mit Schokoladenglasur überzogene Torte hatte die Gestalt eines erigierten Penis. Weiße Zuckerglasur deutete einen Samenerguss an, Schwedenbomben mit Streusel sollten die Hoden darstellen. Der Stein des Anstoßes war die Optik der Torte und die offenbar anzüglichen Kommentare des Geschäftsinhabers. Er soll unter anderem zu seinen Mitarbeiterinnen gesagt haben, sie würden nun „etwas Gescheites sehen“.

Klage wegen sexueller Belästigung

Der Bäcker hatte die 40 Zentimeter breite und 70 Zentimeter hohe Torte bereits am 5. Juni 2012 in der Backstube einer der beiden Bediensteten überreicht. Laut Klage habe er sie „mehrfach verbal und durch Vorlage von Backwaren, die dem sexuellen Bereich zuzuordnen sind, sexuell belästigt“, sagte der Sprecher und Vizepräsident des Landesgerichtes Salzburg, Imre Juhasz, zur Austria Presse Agentur.

Bäckermeister „wollte nur informieren“

Auch die Kollegin der Frau fühlte sich angesprochen. Sie hatte ihren Chef ebenfalls wegen sexueller Belästigung geklagt. Die beiden Gerichtsverfahren wurden inzwischen verbunden. Der Bäcker bestreitet die Vorwürfe. Er habe die Phallustorte den Mitarbeiterinnen nur gezeigt, damit sie über das Verkaufsprodukt Bescheid wüssten und es den Kunden anbieten sollten. Eine solche Torte könne ja nicht in der Auslage präsentiert werden.

Phallustorte als Verkaufsschlager

Im Übrigen würde sich diese spezielle Backware ausgezeichnet verkaufen. Vor allem für Polterabende und ähnliche Veranstaltungen bestehe große Nachfrage. Er habe seine Mitarbeiterinnen nicht belästigen wollen, so der Bäckermeister und nannte die Klage als Racheakt der Mitarbeiterinnen. Diese haben ihren Arbeitsplatz mittlerweile verlassen. Das Dienstverhältnis wurde im Oktober 2012 beendet. Die Verhandlung am Montag wurde auf den 26. September vertagt.