Hilfswerk sucht Pflegekräfte in Spanien

Der Mangel an Pflegepersonal in Österreich und die Sparpolitik der spanischen Regierung lassen das Salzburger Hilfswerk jetzt in Spanien ausgebildete Pflegehelfer rekrutieren. 80 Interessenten sollen sich bereits gemeldet haben.

Das Hilfswerk ist permanent auf der Suche nach etwa 40 Mitarbeitern. Gegenüber der Austria Presse Agentur hat Geschäftsführerin Daniela Gutschi den Kontakt nach Spanien bestätigt. Die Universität in der spanischen Provinz Castellon, die Pflegepersonal ausbildet, sei an sie herangetreten, weil viele Absolventen in Spanien keinen Arbeitsplatz fänden, aber sehr flexibel seien. Gutschi betont zwar weiter in erster Linie in Österreich nach Pflegekräften zu suchen, das spanische Angebot sei aber interessant. Bei einem im Juni geplanten Treffen gäbe es aber noch viele Fragen abzuklären, beispielsweise zu den Ausbildungsstandards, so Gutschi.

Organisatoren erwarten großen Ansturm

Zurzeit würden Interessierte in Spanien bereits Deutsch-Kurse besuchen, sagt Gutschi. Sollte das Vorhaben realisiert werden, müssten die spanischen Kräfte aber auch in Österreich ihre Deutschkenntnisse weiter verbessern. Laut einer Mitarbeiterin einer beauftragten Beratungsfirma wurden bereits 80 Lebensläufe von Menschen gesammelt, die Interesse an einer Arbeit in Österreich hätten. Am 24. Juni sollen die Entscheidungsträger des Hilfswerks nach Castellon kommen, um die endgültige Auswahl der Mitarbeiter zu übernehmen.

Spanisches Sparprogramm trifft Pfleger hart

Der Ansturm an Interessenten könnte laut der spanischen Tageszeitung „El Periodico Mediterraneo“ groß sein, die Organisatoren erwarten offenbar rund 300 Personen. Die spanischen Pflegekräfte trifft vor allem das Sparprogramm der Regierung am staatlichen Gesundheitssystem. Ärzte, Krankenschwestern und Pflegepersonal protestierten zuletzt gegen empfindlichen Kürzungen und Massenentlassungen und die Privatisierung von Spitälern.

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