Tauziehen um Mandate & Frauenquote

Nach der Wahl beginnen in den einzelnen Parteien das Tauziehen und die Debatten darüber, wer nun die erzielten Landtagsmandate besetzen soll. Und wer wegen der Verluste aus dem Parlament „fliegt“. Die besiegte SPÖ „kämpft“ dabei mit ihrer selbstverordneten Frauenquote.

Die Entscheidungen fallen in den jeweiligen Parteigremien - schon Montagabend oder in den nächsten Tagen. Schon im Vorfeld wurde viel analysiert und gerechnet. Mit besonderen Problemen hat die SPÖ zu kämpfen. Sie muss nämlich bei der Entsendung der Abgeordneten eine fixe Frauenquote berücksichtigen.

Weicht Androschin für Solarz?

Nach der beinharten Niederlage stellt die SPÖ nur noch neun Abgeordnete für das Salzburger Landesparlament. Alle Grundmandate werden von Männern besetzt. Übernimmt in der Stadt Salzburg Susanne Kurz wieder den Sitz im Bundesrat, dann würde mit dem Gewerkschafter Walter Androschin neuerlich ein Mann nachrücken. Daher werden die SPÖ-Gremien zu entscheiden haben: Entweder Androschin oder die nächstgereihte Frau auf der Liste, Niki Solarz.

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APA/Barbara Gindl

Großer Plenarsaal des Salzburger Landtages

Auch Riezler, Mosler & Hirschbichler wollen rein

Bei den vier Reststimmen-Mandaten für die SPÖ ist weiters offen: Was geschieht mit Landesrat Walter Blachfellner? Kommt er zum Zug, oder muss Blachfellner der roten Landesfrauenvorsitzenden Ingrid Riezler den Vortritt lassen.

Diese Frage stellt sich auch im Fall des Lungauer Abgeordneten Peter Pfeifenberger, der ebenfalls auf einem Reststimmen-Mandat sitzt. Hier geht es auch darum, ob zwei Frauen von außerhalb des Lungaues - Gudrun Mosler-Törnström bzw. Heidi Hirschbichler - einen Landtagssitz erhalten. Andererseits sollte laut SPÖ auch der Lungau im Landtag vertreten sein. Es gibt also viele Fragezeichen. Geklärt werden kann das letztlich erst, wenn klar ist, ob die SPÖ überhaupt wieder in der Regierung vertreten ist.

ÖVP hat auch weniger Sitze zu verteilen

Bei der ÖVP gibt es nun ebenfalls weniger Abgeordentensitze zu verteilen. Als ziemlich sicher gilt, dass Hans Schnitzhofer aus dem Tennengau, Daniela Gutschi aus dem Flachgau und Wolfgang Mayer aus der Stadt Salzburg als neue Abgeordnete in das Landesparlament einziehen werden. Chancen haben auch noch Silvester Gfrerer aus dem Pongau und Martina Jöbstl aus dem Pinzgau.

Was tut sich bei FPÖ?

Bei den Freiheitlichen gilt Marlies Steiner-Wieser aus der Stadt Salzburg fix als neue Abgeordente. Sollte einer der etablierten Abgeordneten das neue freiheitliche Bundesratsmandat übernehmen, dann wird noch ein weiterer Neuling auf der blauen Liste nachrücken. Wer, das ist noch völlig offen.

Fünf neue Grüne im Landtag

Gleich fünf neue Mandatare stellen die Grünen: Es sind das die Halleiner Psychologin Kimbie Humer-Vogl, die HTBL- Lehrerin Angela Lindner aus Eugendorf, Barbara Sieberth aus der Stadt Salzburg, der Energieberater Rupert Fuchs aus St. Johann und der Student Simon Hofbauer. Sollte Astrid Rössler oder Cyriak Schwaighofer tatsächlich in die Regierung wechseln, dann soll auch noch der Tischler Josef Scheinast einen Landtagssessel bekommen.

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