Streit um Arbeitszeit in Landesklinik

Es gibt immer mehr gerichtliche Klagen gegen Salzburgs Landesklinik. Eine betrifft das neue Arbeitszeitmodell der zentralen Notaufnahme. Der Betriebsrat für die Angestellten kritisiert, es sei ohne seine Zustimmung eingeführt worden.

Diese Klage richtet sich gegen das Land Salzburg als Dienstgeber. Am 12. Juni gibt es die erste Verhandlung beim Arbeitsgericht. Die Notaufnahme der Landeskliniken werde von Patienten regelrecht gestürmt, heißt es - oft von mehr als hundert täglich. Auch in der Nacht herrsche meist Hochbetrieb.

Betriebsrat sieht Verschlechterung für Ärzte

Die alte Arbeitszeitregelung mit Journaldiensten, die als Überstunden abgegolten wurden, war nicht mehr angemessen. Deswegen hat die Geschäftsführung ein Schicht- und Wechseldienstmodell eingeführt - mit etwas höherem Gehalt für etwas geringere Arbeitszeiten, aber ohne Überstundenzuschlag.

Der Betriebsrat der Angestellten begrüßt zwar die Neuerung, sieht aber in der aktuellen Form eine massive Verschlechterung für Ärzte. Gefordert wird vor allem ein höheres Grundgehalt, sagt Betriebsratsvorsitzende Christine Vierhauser.

Klage bei Arbeitsgericht

Die Geschäftsführung habe Einzelverträge mit zehn Ärzten und Ärztinnen ausverhandelt und anschließend per Weisung verlängert, ohne den Betriebsrat einzubinden. Deshalb habe man nun beim Arbeitsgericht eine Klage wegen Verstoßes gegen die Rahmenbetriebsvereinbarungen eingebracht. Statt Konfrontationen vor Gericht wäre es besser, solche Konflikte im Haus zu lösen, so Vierhauser. Von der Leitung der Klinik gibt es bisher dazu keine Stellungnahme.