SALK: Schicht- statt Journaldienst

Die Arbeitszeiten der Ärzte in den Landesklinken sind ein Dauerthema. Marathon-Dienste führten immer wieder zu Protesten. In der Zentralen Notaufnahmewurde im Oktober als Test ein Schichtbetrieb eingeführt. Nach sieben Monaten ist die Bilanz positiv.

In der Zentralen Notaufnahme - der meist frequentierten Abteilung an den SALK - herrscht auch in der Nacht reger Betrieb. Durchschnittlich sind es 20 Patienten, die zwischen 20.00 Uhr und 06.00 Uhr diese Station frequentieren, mit den unterschiedlichsten Beschwerden.

„Es ist eine Arbeit wie im Biergarten hier oder wie beim Hofer an der Kasse. Sie kommen definitiv nicht richtig zur Ruhe und das ist sehr arbeitsintensiv. Wenn man das jetzt vergleicht mit der Arbeit auf einer Station: da gibt es auch sehr viel Arbeit, aber da ist der Arbeitsablauf sehr genau geplant. Man macht die Visite, geht dann zur Besprechung und kann vielleicht auch Mittagessen gehen. Hier ist das überhaupt nicht planbar“, sagt Thomas Michalski, der Leiter der Zentralen Notaufnahme.

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„24 Stunden Dienst sind einfach zu lang“

Deshalb wurde in dieser Abteilung im Oktober der Journaldienst abgeschafft. Bei diesem sind die Ärzte zwar durchgehend bis zu 32 Stunden im Spital, haben aber üblicherweise Ruhezeiten. In der Zentralen Notaufnahme war das wegen der stetig steigenden Patientenanzahl zuletzt nicht mehr möglich.

Nun arbeiten die Mediziner hier maximal 13 Stunden durchgehend: „Die Grundidee gefällt mir sehr gut. Ich arbeite jetzt 75 Prozent und das heißt, drei Tage in der Woche zu zwölf Stunde. Es ist definitiv besser als der Journal-Dienst. 24 Stunden sind einfach zu lang“, meint Ärztin Brigitte Balcz-Huber.

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Weniger Anwesenheit, mehr Einkommen

Die meisten Ärzte profitieren von diesem neuen Arbeitszeitmodell, meint SALK-Geschäftsführer Burkhard van der Vorst. „Wir haben rund 510 Stunden pro Jahr weniger Anwesenheit - das heißt, bis zu 30 Prozent für den Einzelnen weniger Anwesenheitszeit. Und tatsächlich ist es durch die Regelung, die wir hier wählen, sogar ein leichter Einkommenszuwachs. Denn man bekommt nicht nur die Zulagen für Nachtarbeit, Wochenendienst und so weiter, sondern wir haben hier pauschal auch noch eine Überstunden-Abgeltung eingerechnet.“

Sukzessive soll dieses Schicht-Arbeitszeitmodell nun auch in anderen Abteilungen in den Salzburger Landeskliniken eingeführt werden.

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