Kirche stellt Jungtheologen probeweise an

Während immer mehr Hochschulabgänger über einen prekären Einstieg in ihren Beruf klagen, stellt die Salzburger Erzdiözese Absolventen des Theologiestudiums, die in Pfarren arbeiten wollen, für ein Jahr lang probeweise mit einem fixen Gehalt an.

Viele Hochschulabsolventen klagen über einen prekären Einstieg in ihren Beruf. Sie müssen sich mit schlecht oder gar nicht bezahlten Praktikumsplätzen zufriedengeben oder mit Werkverträgen ohne jegliche Sicherheit.

1.700 Euro brutto 14-mal

Anders ergeht es Theologie-Absolventen, die in Pfarren arbeiten wollen. Sie werden in ganz Österreich von Erzdiözesen ein Jahr lang auf Probe angestellt, mit einem fixen Gehalt, das den Lebensunterhalt deckt. Konkret sind es sechs bis sieben junge Menschen, die ab Herbst 2013 als pastorale Mitarbeiter im ersten Dienstjahr einsteigen. Ein Gehalt von 1.700 Euro brutto wird 14-mal im Jahr ausbezahlt.

„Beide Seiten müssen sich nicht weiter verpflichten“

Anderswo würden die jungen Absolventen wohl Praktikanten heißen und ein Taschengengeld bekommen, sagt Denis Stürzl vom Personalreferat der Erzdiözese. „Wir erwarten von diesen jungen Theologen, dass sie sich engagiert einbringen, vor allem aber auch, dass sie viel lernen wollen und neugierig auf die Arbeit in der Kirche zugehen. Für beide Seiten ist aber klar, dass sich diese Frauen und Männer nicht weiter verpflichten müssen, in der Erzdiözese zu arbeiten. Letztere verpflichtet sich aber auch nicht, diese Frauen und Männer dann in ein weiteres Dienstverhältnis zu übernehmen“, sagt Stürzl.

Nicht alle waren bei der Jungschar

Manche Einsteiger in die Seelsorge haben die klassische kirchliche Karriere vom Jungscharkind bis zum Pfarrgemeinderat durchlaufen, ergänzt Stürzl. „Es gibt aber auch viele, die sich sagen, durch eine religiöse Gemeinschaft oder etwa eine Fahrt nach Taizé hat sich ihr Interesse an der Theologie erweckt und kommen mit gutem Willen, mit sehr viel theologischem Wissen und viel Hausverstand, aber mit oft sehr wenig konkreter Erfahrung, wie pfarrliches Arbeiten aussieht.“