PMU will öffentliches Geld vom Bund

Nachdem in Linz eine öffentliche Medizin-Uni gebaut werden soll, will die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg (PMU) jetzt ebenfalls öffentliches Geld vom Bund. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle zeigt sich gesprächsbereit.

Zumindest kein dezidiertes „Nein“ kam dazu von Töchterle bei einem Besuch in Salzburg. Zudem streute er der PMU für ihr Konzept Rosen. Töchterle betonte allerdings auch, dass private Universitäten nicht aus Geldern des Bundes mitfinanziert werden dürften. „Das Gesetz besagt, dass wir private Universitäten vom Bund nicht fördern dürfen - allerdings mit Ausnahmen: Diese besagen, dass eine Förderung möglich ist, wenn erhebliches öffentliches Interesse besteht. Aber das betrifft ja nicht nur die PMU. So wird derzeit zum Beispiel auch in Krems eine private Medizin-Uni errichtet“, sagte Töchterle.

„Es gibt einige gute Argumente für die PMU“

Der Wissenschaftsminister bremst also, weil er fürchtet mit der Ausnahme vom Finanzierungsverbot für die PMU einen Präzedenzfall zu schaffen. „Es gibt allerdings einige gute Argumente für die PMU. Daher sind wir bezüglich einer Förderung auch gesprächsbereit und offen, zumal hier einige Dinge vorbildlich gelöst werden.“

Experten halten Linz für reines Prestigeprojekt

Manche Gesundheitsökonomen halten die öffentliche Linzer Medizin-Fakultät für ein reines Prestigeobjekt. Der Standort werde aber nicht kommen, wenn nicht vorher die Finanzierung geklärt ist, die Ausbildung der Ärzteausbidlung im Turnus reformiert wird und die Rahmenbedingungen für Ärzte in Österreich verbessert werden, damit weniger Jungärzte ins Ausland abwandern, betont Töchterle. Derzeit hat Österreich mit Wien, Graz und Innsbruck drei öffentliche Medizin-Universitäten.