Ist Finanzskandal ausgestanden?

Auch nach Bekanntwerden des Finanzskandals kann niemand sagen, ob die Sache ausgestanden ist, sagen Experten. Das Land oder die Gemeinden müssen Spekulationsgeschäfte immer noch nicht in ihren Rechnungsabschlüssen ausweisen.

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ORF.at/Birgit Hajek

Geld

Deshalb kann niemand ausschließen, dass noch weitere solche Geschäfte auftauchen. Das war Thema des Ö1-Wirtschaftsmagazines „Saldo“ am Freitagvormittag. Wirtschaftlich sei das Land Salzburg gut aufgestellt, das Bundesland sei wettbewerbsfähig. Die Bonität der Gemeinden sei sehr gut, sagen Fachleute.

Aufarbeitung hängt vom Glück ab

Belastet wird das Land durch den Finanzskandal. Spekuliert wurde mit 1,8 Milliarden Euro. Durch den Verkauf von Wertpapieren wurde die Hälfte dieser Schulden abgebaut. Wie das Land aus der weiteren Verwertung von Wertpapieren und Derivatgeschäften aussteigt, ob und welche Verluste dabei anfallen, hängt von den Kursen ab.

Auf die Frage nach finanziellen Folgen für das Land sagt der Berater des Landes und Finanzexperte Willi Hemetsberger von der Wertpapierfirma Ithuba Capital: „Ich lege mich auf keine Zahl fest. Aber eines kann ich sicher sagen, dass wir hier nicht von Milliarden oder Hunderten Millionen reden.“

„Vom Glück abhängig zu sein, geht nicht“

Bei der Verwertung der riskanten Geschäfte, die noch bevorsteht, sei Salzburg auf die Märkte und vor allem das Glück angewiesen, sagt Finanzlandesrat Georg Maltschnig (SPÖ): „Das ist genau der Grund, warum ich so gegen diese Art von Spekulationen bin. Weil eine Gebietskörperschaft, die so vom Glück abhängig ist, das kann es wirklich nicht sein.“

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Land oder einzelnen Gemeinden noch weitere riskante Geschäfte auftauchen.
Der Bundesrechnungshof hat in einem Rohbericht die Gesamtschulden Salzburgs nach Barwerten berechnet. Nach der Verwertung der Häfte der Spekulationsgeschäfte liegen die Schulden nach der Methode des Rechungshofes nun bei rund drei Milliarden Euro.

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