ÖVP-Scharfetter gegen weitere Thermen

In Salzburg sollte keinesfalls mehr in weitere Thermen investiert werden. Die Sättigung sei längst erreicht, der weitere Ausbau wäre eine Gefahr für den gesamten Wirtschaftsbereich. Das sagt der Landtagsabgeordnete und Tourismussprecher Hans Scharfetter (ÖVP) aus Gastein.

Personen im Wasser

ORF

Der Markt wächst bundesweit und international nicht, und Thermen bringen schon längst nicht mehr allen Regionen neuen Wohlstand

Eine finanzielle Förderung des Landes Salzburg für die geplante Therme in Embach bei Lend (Pinzgau) beim Einang in die bestehende Thermenregion Gasteiner Tal kann sich der Gasteiner Landtagsabgeordnete Hans Scharfetter nicht vorstellen.

„Brauchen keine Kannibalisierung“

Er warnt vor einem für viele immer wahrscheinlicheren Szenario, bei dem sich immer neue Thermen und die bestehenden gegenseitig kaputtmachen:

„Die wirtschaftliche Entwicklung in den Salzburger Thermen beweist, dass die Szene gesättigt ist. Beim Thema Therme in Lend bin ich überzeugt, dass sich auf so engem Raum zum Gasteiner Tal keine weitere Therme rechnen wird. Es überschneiden sich die Einzugsgebiete. Außerdem haben wir festgestellt, dass das Tauern Spa in Kaprun und die neue Therme in Altenmarkt ihre Auswirkungen auf die Besucherzahlen im Gasteiner Tal haben. Ich kann hier nur vor Euphorie warnen, dass hier die Besucherzahlen beliebig steigerbar wären. Wir wollen sicher keinen Kannibalisierungswettbewerb unter den Thermen. Ich sage offen, ich habe große Skepsis, was nun die neuen Pläne in Lend betrifft.“

Thermen-Boom als Kirchturmpolitik?

Das Thermenprojekt im Lender Ortsteil Embach wird nach erfolgreicher Warmwasser-Bohrung von den Gemeinden Lend, Taxenbach und Rauris (alle Unterpinzgau) seit Jahren vorangetrieben. Ein Investor für das geplante Thermenhotel mit 200 Betten plus Badeanlage ist allerdings noch nicht fix im Boot, heißt es in der Region.