Eliteeinheiten trainieren in Salzburg

Eine Geiselnahme an einer internationalen Schule und ähnliche Taten zeitgleich in halb Europa. Dieses Extremszenario war Mittwoch die Ausgangslage einer Übung internationaler Polizei-Eliteeinheiten in Salzburg.

Die Cobra aus Österreich, Spezialeinheiten der GSG9 aus Deutschland und die URNA aus Tschechien waren an dem Einsatztraining beteiligt. Die Szenarien haben nach dem Terroranschlag auf den Boston-Marathon wieder traurige Aktualität bekommen.

Polizeieinsatzkräfte üben

ORF

Erste Übungsannahme ist ein Amokläufer im ersten Stock eines Gebäudes, das die Polizei mit Spezialwagen stürmt. Wenig später wird es noch spektakulärer. Per Hubschrauber kommt das Spezialkommando geflogen, seilt sich ab auf das Dach und muss im Haus einen Geiselnehmer überwältigen. Nach wenigen Augenblicken haben die Männer das Gebäude erreicht und steigen über Hakenleitern nach unten. Ein Beamter filmt mit einer auf seiner Waffe montierten Kamera mit. Die Übung wird so realitätsnah wie möglich durchgeführt.

Drei Spezialhelikopter im Einsatz

Bei der Simulation der „Massengeiselnahme“ in einer Schule - Übungsort ist die Rainerkaserne in Elsbethen - wurde ein geplanter Zugriff angestrebt, erklärte Bernhard Treibenreif, Kommandant des EKO Cobra. Polizeischüler schlüpften in die Rolle von Geiseln. Zur Unterstützung forderte das Einsatzkommando Cobra die tschechische Sondereinheit URNA, die deutsche Sondereinheit GSG 9 und das Sondereinsatzkommando Baden-Württemberg an - insgesamt 200 Polizisten. Auch drei Hubschrauber - zwei „Superpuma“ und ein „Eurocopter“ - und zwei Rampenfahrzeuge waren im Einsatz.

Polizeieinsatzkräfte üben

ORF

Europaweit Übungen der Polizeieinsatzkommandos

„Adrenalin ist für die Beamten immer vorhanden. Aber was wir an Routine brauchen, ist auch bei den Übungen vorhanden“, sagt SEK-Kommandoführer Alexander Fuchs. An dem Training sind die heimische Cobra, zwei deutsche Sonderkommandos und eines aus Tschechien beteiligt, insgesamt 200 Mann.

Ähnliche Übungen finden gleichzeitig in halb Europa statt. Die Sonderkommandos haben sich unter dem Namen ATLAS zusammengeschlossen. „Was die Einsatztaktiken angeht, sind wir auf einem Niveau. Unterschiedlich sind aber die rechtlichen Befugnisse in den einzelnen Ländern. Wer hat die Einsatzhoheit in welchem Land? Das muss alles koordiniert werden“, sagt Mario Schulz vom Sonderkommando GSG 9. Der europaweite Übungseinsatz kostet insgesamt 200.000 Euro. Das Budget kommt von der EU.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar