Finanzskandal: „Schulden halbiert“

Mitten im Landtagswahlkampf wurde Mittwoch der aktuelle Bericht zum Schuldenstand des Landes nach dem Finanzskandal mit Spannung erwartet. Das Land habe nun die Hälfte der Spekulationsschulden abgebaut, sagen Beteiligte.

Euro-Scheine

APA/dpa/Jens Wolf

Um rund eine Milliarde Euro sollen die Schulden im Spekulationsbereich des Landes bereits reduziert worden sein

Das bedeute, so die Experten unter Federführung von Finanzlandesrat Georg Maltschnig (SPÖ), dass in den vergangenen Monaten 930 Millionen Euro Schulden abgebaut worden seien.

Mit Banken auch gefeilscht

Die Spekulationsschulden des Landes lagen nach Bekanntwerden des Skandals bei 1,8 Milliarden Euro. In den vergangenen Monaten sei dieser Schuldenstand um die Hälfte abgebaut worden, sagen nun die Finanzexperten.

Verhandelt wurde beispielsweise mit der Royal Bank of Scotland oder mit Lloyds, so Willi Hemetsberger von der Ithuba Capital AG: „Bei den Banken läuten schon überall die Alarmglocken, habe ich das Gefühl. Wir verhandeln mit den Banken, und wir haben eigentlich überall die Preise erzielt, die wir uns vorgestellt haben. Mit manchen war es leichter, bei anderen mussten wir handeln.“

„Risiken wurden geringer“

Zwar sei das Land noch mit Zinsen aus den Spekulationsgeschäften belastet. Aber diese Zinsen würden mit dem Abbau dieser Geschäfte geringer, sagen die Fachleute. Die Risiken im Portfolio seien auf jeden Fall geringer geworden, sagt Rechtsexperte Meinhard Lukas: „Marktveränderungen haben in Zukunft nicht mehr die Auswirkung, die sie noch vor drei Monaten gehabt hätten. Es hat sich an der Demut meiner Aufgabe, die uns noch bevorsteht, aber nichts geändert. Selbstverständlich ist es nur ein punktueller Befund. Und wir müssen mit der gleichen Energie hier weiterarbeiten.“

Burgstaller: „Zügig fortsetzen“

Der Schuldenabbau aus den Spekulationsgeschäften werde zügig fortgesetzt, sagte dazu die wahlkämpfende LH Gabi Burgstaller (SPÖ). Der Rechungshof des Bundes hatte den Schuldenstand des Landes mit mehr als vier Milliarden Euro beziffert - wobei sämtliche Schulden in Barwerte umgerechnet worden waren.

Der neue Bericht bedeutet, dass diese Schulden um rund eine Milliarde reduziert worden seien, sagen die Experten.

Links: