Ärztinnen wollen nicht aufs Land
Mehr als die Hälfte der Jungärzte sind inzwischen weiblich. Rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen, wie das von Landärzten erwartet wird, dazu sehen sich die meisten Frauen wegen familiärer Pflichten nicht imstande, meint Forstner: „Viele Kolleginnen können sich nicht vorstellen, eine Landpraxis mit den vielen und langen Nacht- und Wochenenddiensten tatsächlich bewältigen zu können.“
„Gesundheitssystem funktionsfähig halten“
Es brauche rasch neue Lösungsansätze, „um auch Ärztinnen eine Arbeit in diesen Bereichen möglich zu machen, etwa das Teilen von Stellen oder das gemeinsame Führen einer Ordination. Daran arbeiten wir auch, aber da braucht es rasch eine Lösung, denn 60 Prozent der Jungen sind inzwischen Frauen und da geht es nicht mehr darum, den Kolleginnen gute Arbeitsbedingungen zu schaffen, sondern unser Gesundheitssystem überhaupt noch funktionsfähig zu halten“, gibt Forstner zu bedenken.
Gab es vor Jahren noch zehn Bewerber auf eine Stelle als Allgemeinmediziner, sei die Ärztekammer heute schon froh, wenn sich zwei Bewerber melden, ergänzt Ärztekammerpräsident Forstner.
Links:
- Wenig Nachwuchs für Landarztstellen (salzburg.ORF.at; 2.4.2012)
- Eben: Landarzt aus Nigeria öffnet Praxis (salzburg.ORF.at; 3.11.2011)