Pflegekräfte-Suche: Schlechtes Image als Hürde

Das schlechte Image der Pflegeberufe behindert die Suche nach dringend benötigtem Pflegekräfte-Nachwuchs. Diese Erfahrung macht die Landespolitik. Denn fast drei Viertel der Salzburger können sich laut einer Umfrage nicht vorstellen, in der Pflege zu arbeiten.

Die Arbeit der Pflegerinnen und Pfleger in Spitälern und Heimen wird geschätzt: Mehr als 80 Prozent der Salzburger haben damit gute oder sehr gute Erfahrungen gemacht. Umgekehrt können sich aber 72 Prozent nicht vorstellen, selbst in der Pflege zu arbeiten. Die Arbeit sei hart und fordernd, gleichzeitig aber schlecht bezahlt, war der Tenor bei der Umfrage im Auftrag des privaten Altersheimbetreibers Senecura.

„Harte Arbeit: richtig, schlecht bezahlt: falsch“

Doch das stimme nur zum Teil, sagt Senecura-Geschäftsführer Rudolf Öhlinger: „Harte Arbeit: richtig, schlecht bezahlt: falsch. Die Rahmenbedingungen sind nicht gut. Nachtdienste, Wochenenddienste - das ist das, was die Leute abschreckt. Der Gehalt an sich ist im Pflegebereich nicht schlecht.“

Auch Landes-Sozialreferent Walter Steidl (SPÖ) schlägt in dieselbe Kerbe. Es müssen die Umstände stimmen, um mehr Pflegerinnen und Pfleger zu bekommen: „Wir orten die Probleme bei den Arbeitsbedingungen. Es geht darum, dass ein Kind nicht zur unüberwindbaren Hürde werden darf, um im Beruf bleiben zu können, dass es Möglichkeiten der guten und ständigen Aus- und Weiterbildung gibt, dass es die Möglichkeit einer Karriereplanung im Unternehmen gibt.“

100 zusätzliche Ausbildungsplätze im Herbst

In Salzburg werden bis zum Jahr 2020 900 Pflegerinnen und Pfleger zusätzlich benötigt. Deshalb starten im Herbst zusätzliche Ausbildungsklassen für 100 Pflegekräfte an den Krankenpflegeschulen ind Salzburg und Schwarzach/Zell am See sowie am BFI Salzburg für Wiedereinsteigerinnen nach der Babypause - Interessierte werden gesucht.

Links: