Neue Runde in Voglreiters Steuerprozess

Im jahrelangen Prozess um den Baumeister Markus Voglreiter aus Seekirchen (Flachgau) - wegen des Verdachtes der Steuerhinterziehung - versuchte der Verteidiger am Dienstag, die Fortsetzung des Verfahrens zu verhindern.

Der Richter werde abgelehnt weil befangen, ebenso der Gutachter, auf den sich die Anklage stützt, betont der Verteidiger Voglreiters. In der Anklage wird dem Baumeister eine Steuerhinterziehung 1,3 Millionen Euro vorgeworfen.

Umringt von mehr als 20 prall gefüllten Aktenordnern saßen Baumeister Markus Voglreiter und sein Verteidiger am Dienstagvormittag im Gerichtssaal. Doch bevor Voglreiter auch nur ein Wort sagte, kam ein „Bombardement“ des Verteidigers gegen den Richter, des mittlerweile fünften in diesem Fall. Der werde von der Verteidigung abgelehnt, weil er befangen sei, so der Anwalt.

Massive Vorwürfe gegen Richter & Gutachter

Der Richter hatte nämlich Kunden Voglreiters bereits verurteilt, die mit Schwarzgeld gezahlt hatten - ohne aber den Seekirchener Baumeister befragt zu haben, kritisierte Verteidiger Robert Galler. Der Richter sei deshalb voreingenommen.

Doch der Kritisierte schmetterte ab: Er habe trotz allem keine vorgefasst Meinung zum Fall Voglreiter. Der Verteidiger legte nach. Der Gerichtsgutachter werde auch abgelehnt, weil er ebenfalls befangen sei. Belastende Abrechnungen des Finanzamts seien nicht überprüft worden. Und ein zweiter Gutachter habe offenbar mitgearbeitet - obwohl er nicht vom Gericht beauftragt sei.

Unendliche Geschichte?

Doch auch das schmetterte der Richter am Dienstag ab. In einem hatte der Verteidiger doch Erfolg: Es gab vorerst keine Befragung des Baumeisters. Es muss auf das persönliche Erscheinen des Gutachters gewartet werden. Deshalb wurde der Prozess am Dienstagvormittag dann vertagt.

Der Steuerfall Voglreiter scheint eine unendliche Geschichte zu werden. Vor genau zwei Jahren gab es den ersten Verhandlungstag.