Rathgeber-Prozess: Ende in Sicht

Bald wird man wissen, ob die ehemalige Landesfinanzexpertin Monika Rathgeber zu Unrecht entlassen worden ist oder nicht - im Arbeitsgerichtsprozess steht das Urteil ins Haus. Am Montag endete der Prozess, das Urteil ergeht schriftlich.

Monika Rathgeber, Ex-Budgetreferatsleiterin des Landes Salzburg

ORF

Monika Rathgeber

Rathgeber hat das Land auf Wiedereinstellung geklagt. Rathgebers einst engster Mitarbeiter wurde bereits befragt, ebenso ihre Sekretärin.

Land hoffte auf Zeugen

Freundlich lächelnd kam Rathgeber am Montag in den Gerichtssaal, begleitet vom Blitzlichtgewitter der Fotografen. Sechs Zeugen wurden befragt, sie alle wurden vom Land aufgeboten. Dort erhoffte man sich Schützenhilfe zur Entlassung Rathgebers. Sie wurde fristlos entlassen, als die angeblichen Manipulationen ans Tageslicht kamen.

Video vom Arbeitsgericht am Montag:

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„Von den Zeugen erwarten wir uns Aufklärung über das, was tatsächlich an Verstößen passiert ist. Von der Personalvertretung des Landes hoffen wir zu hören, welche Unterlagen vorliegen, die die Entlassung von Frau Rathgeber rechtfertigen“, sagte der Anwalt des Landes, Andreas Reischl.

„Sie sollen einfach die Wahrheit sagen“

Rathgebers Anwalt Herbert Hübl zweifelte hingegen daran, ob diese Zeugen die Version des Landes - nämlich völlig gerechtfertigte Entlassung - stützen würden. „Wir haben keine Version und wir haben keine Täterschaft. Sie sollen einfach nur die Wahrheit sagen, wie alles war. Mit dem sind wir völlig zufrieden“, sagte Hübl.

Am Wochenende wurde bekannt, dass das Land Salzburg die fristlos entlassene Finanzmanagerin Rathgeber mittlerweile mehrfach gekündigt haben soll, um sicherzugehen, dass die von ihr eingeklagte Rückkehr in den Job nicht Realität wird. Wie berichtet, musste das Land die Suspendierung des heftig in die Kritik geratenen Finanzbeamten und Hofrates Eduard Paulus wegen formaler Fehler zurücknehmen.

Enger Mitarbeiter Rathgebers blieb bei Aussage

Der einst engste Mitarbeiter Rathgebers blieb bei seiner Aussage: Allein seine Unterschrift sei mehr als 100-mal in Dokumente hineinkopiert worden, sagte der Mann aus.

Der prominenteste Zeuge, ÖVP-Landesrat Sepp Eisl, wurde am Montagnachmittag ebenfalls befragt. Richter Herbert Moritz beendete die Verhandlung noch am Montag. Das Urteil ergeht schriftlich - wie bei Zivilprozessen generell üblich.

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