Alpine: Banken erlassen Schulden

Die Pleite des Baukonzerns Alpine scheint vorerst abgewendet. Die Gläubigerbanken und der Bund haben sich Sonntagabend nach tagelangem Verhandlungsmarathon auf eine Lösung geeinigt. Die Banken erlassen dem Konzern rund 30 Prozent seiner Schulden.

In letzter Minute ist Sonntag Abend die Insolvenz des zweitgrößten österreichischen Baukonzerns Alpine mit der Konzernzentrale in Wals vorerst abgewendet worden. Die Banken stimmen einem Forderungsverzicht zu, der eine entscheidende Voraussetzung für die Sanierung des Unternehmens sei, teilte die Alpine mit. Der Bund, respektive der Steuerzahler, verliert dabei nichts. Die Haftungen in Höhe von 150 Mio. Euro bleiben aufrecht, erfuhr die APA aus Verhandlerkreisen.

Konkret werden die rund 50 Gläubigerbanken dem Unternehmen 30 Prozent der Schulden zu erlassen. Die Alpine, die zum spanischen FCC-Konzern gehört, hatte bei ihrer Expansion in Osteuropa 600 Millionen Euro an Schulden angehäuft. Der Alpine-Konzern beschäftigt 15.000 Mitarbeiter, 7.500 davon in Österreich.

Laut Sanierungskonzept: Schwarze Zahlen ab 2015

Gespießt haben sich die Verhandlungen bis zuletzt an den Haftungen des Bundes, die von der Kontrollbank (OeKB) abgewickelt werden. Die Republik steht nach dem Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz (ULSG) für zwei Konsortialkredite österreichsicher Institute in Höhe von 300 Millionen Euro im Ausmaß von 50 Prozent gerade. Die Gläubigerbanken wollten, dass der Bund auf 45 Millionen Euro verzichtet.

Laut Finanzprokuratur, der Anwältin der Republik, sei ein Verzicht rechtlich aber nicht möglich. Der Steuerzahler muss für die Alpine aber trotzdem kein Geld in die Hand nehmen, zusätzliche Haftungen gibt es nicht, wie es gegenüber der APA hieß. Die Haftungen laufen Ende 2014 aus. Für die Banken bedeutet der Beschluss der Finanzprokuratur eine theoretische Mehrbelastung von 90 Millionen Euro.

Wenn das Sanierungskonzept der Alpine aufgeht, soll der Konzern schon ab 2015 wieder schwarze Zahlen schreiben. Das Konzept basiert einerseits auf dem Schuldennachlass, andererseits eine Finanzspritze der spanischen Konzernmutter FCC in Höhe von etwa 250 Millionen Euro. Außerdem sollen über den Verkauf der Tochtergesellschaften Alpine Energie, Hazet Bau und GPS Underground Engineering rund 200 Millionen Euro aufgebracht werden.

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