Drei und sechs Jahre Haft für Überfallsversuch

Für einen Überfallsversuch auf den Nobeljuwelier Haasmann in der Salzburger Altstadt wurden am Dienstag zwei Männer - 20 und 22 Jahre alt - zu sechs und drei Jahren Haft verurteilt. Die beiden sollen zur weltweit aktiven „Pink-Panther“-Juwelenräuberbande gehören.

Mit Perücken, aufgeklebten Bärten, falschen Brillen, bewaffnet und mit einem Hammer ausgerüstet hatte das Duo - 20 und 22 Jahre alt - im November 2012 den Juwelier Haasmann in der Salzburger Getreidegasse betreten. Dieses Vorgehen ist typisch für die „Pink-Panther“-Bande aus Serbien. Dieser Bande werden weltweit mindestens 120 Überfälle mit 200 Millionen Euro Beute zugeschrieben, oft höchst spektakulär.

„Pink Panther“ wird die Bande deshalb genannt, weil nach einem Coup in London ein 700.000-Euro-Ring aus der Beute in einem Tiegel Gesichtscreme gefunden wurde - wie im gleichnamigen Film.

Falscher Bart löste sich und enttarnte Angeklagte

Die zwei jungen Serbe im Juwelier Haasmann benahmen sich aber auffällig. Einer der falschen Bärte löste sich, sodass die Geschäftführerin Verdacht schöpfte. Daraufhin gingen die Zwei wieder.

Sie wurden - noch verkleidet und mit Waffen und Hammer - von der herbeigerufenen Polizei angehalten. Sie hätten den Juwelier Haasmann aber nur ausspioniert wollen, sagten sie bei der Einvernahme.

Der Juwelier Haasmann in der Getreidegasse in der Salzburger Altstadt

ORF

Motiv: Geldnot nach „versehentlicher“ Tötung

Der erstangeklagte 20-Jährige gab auch zu, dass sie auf der Fahrt von Serbien über Wien zu seinem Vater nach München „irgendwo“ einen Raubüberfall nach dem Vorbild eines YouTube-Videos geplant hätten. Als Motiv nannte er Geldnot. Er habe in seiner Heimat unabsichtlich einen Kollegen erschossen, dort laufe jetzt ein Strafverfahren gegen ihn. Deshalb sei er auch mit einem gefälschten Dokument ausgereist. Die Eltern des Getöteten hätten von ihm Geld verlangt, darum habe er einen Raubüberfall im Sinn gehabt.

Der Verfahrenshelfer des Zweitangeklagten erklärte nur, dass der sein Mandant im Geschäft des Juweliers war. Der 22-Jährige ist wegen Drogenhandels in Österreich vorbestraft, sein jüngerer Komplize ist in Österreich und Deutschland unbescholten.

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Mehrere mutmaßliche Mitglieder dieser Pink-Panther-Bande waren schon in Salzburg geschnappt worden: stets nach Juwelier-Überfällen mit Hämmern. Auf die Frage nach dieser kriminellen Organisation sagten sie stets: „Noch nie gehört“.

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