Kleinhubschrauber abgestürzt
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In vielen dieser sehr leichten und kleinen Hubschrauber vom Typ „Heli Sport CH-7“ gibt es Platz jeweils nur für den Piloten. Daneben baut der Hersteller in Argentinien auch eine zweisitzige Version.
An Bord der Unglücksmaschine war ein 43-jähriger Salzburger, dem der kleine Helikopter auch gehören soll. Der Mann erlitt bei dem Crash sehr schwere Verletzungen.
Er sei im grenznahen Teil der Chiemgauer Alpen nahe der Gemeinde Inzell gegen 16.40 Uhr in ca. 1.700 Metern Seehöhe abgestürzt, teilt die bayerische Polizei mit.
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Die Unglücksstelle liegt auf dem Kienberg in Sichtweite und etwas nördlich der österreichischen Staatsgrenze, die hier über die Gipfelkette von Hirscheck und Sonntagshorn gegen das Heutal bei Unken (Pinzgau) verläuft.
Markus Amon
Großeinsatz auch im Tal
Es bestand für die Einsatzkräfte nach der Alarmierung zuerst ein „sehr spärlicher Kontakt zu einer Person an der Absturzstelle per Handy“, hieß es in ersten Meldungen der Polizei. Das war der Pilot eines zweiten Kleinhubschraubers gleichen Typs, der neben der anderen Maschine unterwegs war, dann neben dem Wrack landete und den Notruf absetzte.
Bergretter der bayerischen Bergwacht, Feuerwehrleute und Helfer des Roten Kreuzes starteten einen Großeinsatz, um den schwerverletzten Flieger vor der Kälte der Nacht schützen und ins Tal bringen zu können. Die bodengebundenen Einsatzkräfte blieben vorerst in Bereitschaft. So kurz vor Einbruch der Dämmerung wurde noch versucht, Hilfe aus der Luft auf den Kienberg zu schicken.
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Schwierige Rettungsaktion
Das Team des bayerischen Rettungshubschraubers „Christoph 14“ aus Traunstein konnte dann doch noch knapp vor Einbruch der Dunkelheit die Unfallstelle erreichen. Wegen Wind, Wetter und des vielen Schnees sowie der Steilheit des Geländes sei der Einsatz schwierig gewesen, hieß es. Auch die Lawinengefahr war erheblich.
Der Pilot des zweiten Kleinhubschraubers hatte vor dem Eintreffen der Rettungsprofis seinem Kollegen noch Erste Hilfe geleistet. Nach dem Einsatz der Notarztmaschine habe dieser Pilot mit seiner kleinen CH-7 selbst wieder wohlbehalten das Tal erreichen können, so die Polizei.
Gerald Lehner
Die Absturzstelle befindet sich laut Polizei etwas östlich des Kienberggipfels. Das unten zum Teil sehr steile Massiv von Rauschberg und Kienberg hat oben breite Almflächen und Plateaus mit einigen schroffen Gipfelgraten und Karen. Besonders im Winter sind Teile des Gebietes sehr schwierig zu erreichen, wenn es aus der Luft nicht möglich ist.
Beamte der Kriminalpolizei Traunstein haben Ermittlungen aufgenommen. Zur Klärung der Unfallursache kommen auch von der Staatsanwaltschaft Traunstein beauftragte Gutachter zum Einsatz. Derzeit liegen laut Polizei noch keine Erkenntnisse zur Ursache vor.
Gerald Lehner
Gerald Lehner