Flugrettung: Meist Inländer ohne Versicherung

Der größte Teil der Freizeitsportler, die per Rettungshubschrauber aus alpinen Notlagen geborgen werden muss, hat inzwischen für die Kosten eine Versicherung. Nur bei den betroffenen Österreichern ist die Quote der Unversicherten noch relativ hoch.

Seit mehr als einem Jahr arbeiten bei der Flugrettung in Salzburg fünf private Hubschrauber-Betreiber unter Koordination des Roten Kreuzes zusammen. Diese Regelung bewährt sich. Mit 2.200 Flugrettungseinsätzen hatten die Helikopterbesatzungen im ersten Jahr der „Flugrettung neu“ um etwa zehn Prozent weniger zu tun als vorher.

Notarzthubschrauber im winterlichen Einsatz.

Gerald Lehner

Notarzthubschrauber hoch über Saalfeldener Becken

„Zehn bis 15 Prozent der Inländer“ ohne Versicherung

Unverändert blieb die Versicherungssituation: Bei Bergungen aus Notlagen im alpinen Gelände zahlt die normale Sozial-und Unfallversicherung nicht - es braucht eine private Flugrettungsversicherung. Während früher meist Unfallopfer aus dem Ausland keine Versicherung hatten, ist es nun umgekehrt.

„Bei den etwa 1.000 Einsätzen im alpinen Gelände sind ca. 75 Prozent Ausländer, die sehr gut versichert sind. Der Rest sind Inländer. Und bei den Inländern stellen wir fest, dass ein Anteil von etwa zehn bis 15 Prozent keine entsprechende Versicherung hat“, sagt der Salzburger Landesrettungskommandant Anton Holzer.

Rettungshubschrauber, Notarzthubschrauber Martin Knaus

ORF

Hilfe aus der Luft in vielen Fällen angefordert

Einheimische Alpinisten oder Freizeitsportler unterschätzen oft das Risiko. Auch wer auf dem Berg keine Extremtouren weit abseits von Pisten oder Wegen wählt, könnte auf Hilfe aus der Luft angewiesen sein, zeigen die Einsatzberichte.

„Grundsätzlich ist es so, dass die Sozialversicherung auch bei Unfällen auf der Piste erst ab einem gewissen Schweregrad bezahlt - und da auch nur einen gewissen Zuschuss“, sagt Holzer. „Aber wir haben auch viele andere Fälle, wie zum Beispiel im Sommer Bergsteiger, die sich versteigen und nicht mehr weiter können, oder vor Kurzem einen Skitourengeher, der bei der Abfahrt einen Ski verloren hatte und bei der Abfahrt nicht mehr weiterkonnte. Und das sind Kosten, die keine Sozialversicherung übernehmen wird.“

Neues System: Versorgung lückenlos

Insgesamt habe sich das neue Flugrettungssystem bestens bewährt. Mit fünf Hubschrauberstandorten im Winter und vier im Sommer sei die Versorgung lückenlos, sagt Holzer. Die Einsatzleitung und die Verrechnung mit den Versicherungen erledigt zentral das Rote Kreuz.

Großer Vorteil für die Geborgenen: Sie bekommen keine Rechnung, wenn sie eine Versicherung haben. Ansonsten kann die Bergung per Helikopter um die 5.000 Euro kosten.

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