AK wettert weiter gegen Saisonniers

Die Salzburger Arbeiterkammer will künftig im Rahmen der Sozialpartnerschaft ein Veto gegen zusätzliche Saisonniers aus dem Ausland einlegen, die im Tourismus arbeiten wollen. Das kündigt nun AK-Präsident Siegfried Pichler an.

Saisonniers Tourismus Winterstourismus Arbeiterkammer Hotel Bar Gastronomie Küche Koch

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Küchenpersonal im Hotel

Für diese Wintersaison hatte man sich mit der Wirtschaftskammer noch geeinigt - auf eine Zahl von 800 Arbeitnehmern aus dem Ausland, die sonst nicht zugelassen gewesen wären - Serben zum Beispiel, und auch Rumänen oder Bulgaren.

„Arbeitslosigkeit Einheimischer steigt“

15.000 Barmänner und Frauen, Kellner, Köche oder Stubenmädchen aus dem Ausland arbeiten im Winter in Salzburgs Tourismusregionen. Das ist fast die Hälfte der Arbeitnehmer in der Branche. Der Großteil kommt aus der EU, zum Beispiel oft aus Ungarn wie in Saalbach. Darüber hinaus ließen die Sozialpartner bei Arbeitgebern und Gewerkschaft in dieser Wintersaison ein Kontingent von 800 Saisonniers zu.

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Kellner in Saalbach

Und genau hier sieht der Salzburger Arbeiterkammer-Präsident Siegfried Pichler einen Widerspruch:

„Es steigt die Arbeitslosigkeit der österreichischen Arbeitnehmer im Tourismus. Das können wir so nicht akzeptieren. Und wir werden deshalb für das Saisonnier-Kontingent für die Sommersaison hier keinen zusätzlichen Arbeitskräften zustimmen. Wir sind der Meinung, dass man hier das Auslangen findet.“

„Kein Bedarf mehr bei Bewilligungen“

Schon jetzt stehe genügend Arbeitsmarkt-Reserve zur Verfügung, argumentiert Pichler: „Wir haben den freien europäischen Arbeitsmarkt. Es wird auch noch Kroatien dazukommen. Es sind schon jetzt die ostdeutschen Bundesländer sehr stark vertreten. Wir haben ein hohes Angebot an ausländischen Arbeitnehmern, die legal hier sind. Salzburger Touristiker haben angekündigt, dass sie in Griechenland und Spanien für ausländische Arbeitskräfte werben werden. Es gibt hier aus unserer Sicht keinen Bedarf mehr für außerordentliche Bewilligungen.“

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Zimmermädchen

Die Wirtschaftskammer als Sozialpartner ist laut Pichler schon verständigt. Die Entscheidung liege letztlich beim Sozialminister in Wien, der sich allerdings im Normalfall mit der Wirtschaft abspricht.

Kritik von Hoteliers

Wie berichtet hatte Salzburgs AK-Präsident Pichler vor einigen Tagen bei einem Pressegespräch wörtlich von drohender „Überfremdung“ auf dem Arbeitsmarkt gesprochen. Das führte zu heftiger Kritik von heimischen Hoteliers und Touristikern. Pichler wolle offenbar in einer Art Wahlkampf den österreichischen Teil der Arbeitnehmer gegen andere ausspielen. Ein floriender Winterstourismus wie im Land Salzburg sei ohne ausländische Arbeitskräfte praktisch nicht mehr möglich, so heißt es bei Hoteliers und Gastronomen. Betont wird weiters, dass es in den allermeisten Betrieben eine faire Bezahlung gebe.

Videos:

1. AK-Chef Pichler wettert gegen Saisonniers:

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2. Wie sehen Realitäten aus in Tourismusbetrieben?

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2. Wirtschaft kontert dem AK-Präsidenten

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