Finanzskandal: Externe Experten präsentiert

Finanzlandesrat Georg Maltschnig (SPÖ) hat am Freitag zwei Experten vorgestellt, die das Land bei Finanzskandals-Aufarbeitung unterstützen sollen: Wertpapierspezialist Meinhard Lukas und Ex-Wirtschaftstreuhänder Walter Knirsch.

Lukas wird analysieren, wie es zu den hochspekulativen Geschäften gekommen ist. Knirsch arbeitet am Aufbau einer neuen Finanzverwaltung mit.

Meinhard Lukas (links) und Walter Knirsch

LMZ/Neumayr/MMV

Meinhard Lukas (links) und Walter Knirsch

„Äquidistanz zu allen politischen Parteien“

Er werde die Ursachen erforschen, wie das Finanzportfolio des Landes zustandegekommen sei, sagte Meinhard Lukas, Universitätsprofessor für Zivilrecht an der Uni Linz. Er habe mit den Landesregierungs-Mitgliedern vereinbart, dass er alle Unterlagen erhalte - auch, um möglichen Systemproblemen auf die Spur zu kommen.

Er habe großen Respekt vor der Aufgabe, ergänzte Lukas: „Es besteht ganz sicher die Gefahr einer Instrumentalisierung hin, da gebe ich mich keinen Illusionen. Denn die Tätigkeit passiert natürlich im Rahmen eines Wahlkampfes. Daher war mir von Anfang an wichtig, dass es eine Äquidistanz der Experten zu allen politischen Parteien gibt.“

„Produkt für öffentliche Hand ungeeignet“

Ein erster Überblick über das Finanzportfolio lasse ihn leicht optimistisch in die Zukunft schauen, ergänzte Lukas.

Allerdings könnten die Märkte jeden Tag in die eine oder andere Richtung ausschlagen - aus Gewinnen könnten innerhalb weniger Tage Verluste werden: „Man muss da ganz ehrlich sagen, dass wir im Kleinen auch jetzt teilweise spekulativ tätig sein müssen. Deshalb sind diese Produkte auch völlig ungeeignet für die öffentliche Hand“, betonte Lukas. „Denn wenn ich entscheide, ob ich am Mittwoch dieser Woche oder am Montag nächster Woche einen Swap auflöse, so kann das - je nach Entwicklung in dieser kurzen Zeit - eine gute oder eine schlechte Entscheidung gewesen sein. Und niemand kann das wirklich prognostizieren. Das weiß man dann, wenn man es gemacht hat.“

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Vertrag mit Experten bis Ende Juni befristet

Der Vertrag mit den beiden Experten ist bis Ende Juni befristet, könnte aber auch verlängert werden.

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