Alpine: Wackeln Aufträge in Serbien?

Verliert der Salzburger Baukonzern Alpine einen Autobahn-Bauauftrag in Südostserbien? Es geht um zwei Strecken nahe der Kleinstadt Dimitrovgrad. Dass der Auftrag wackle, das berichtete die Tageszeitung „Vecernje novosti“ in ihrer Dienstag-Ausgabe.

Die Weltbank will laut dem Chef der serbischen Staatsunternehmens Koridori Srbije, Dmitar Djurovic, einen für den Autobahnbau im Korridor X. gewährten Kredit zurückziehen, sollten die Bauarbeiten um Dimitrovgrad nicht mit Beginn der Bausaison Anfang bzw. Mitte März fortgesetzt werden.

Arbeiten schon weit fortgeschritten

Die Alpine hat Djurovic zufolge die Bauarbeiten an den zwei Autobahnstrecken zu 89 bzw 62 Prozent abgeschlossen. Allerdings sei die Frist für ihre Fertigstellung längst verstrichen. Dem Belgrader Boulevardblatt zufolge hätte der Bau bereits vor 18 Monaten fertig sein sollen.

Früheren Medienberichten zufolge hatte sich Alpine im April bzw. November 2010 verpflichtet, die beiden Autobahn-Teilstücke in Südostserbien in 720 bzw. 540 Tagen fertigzustellen.

Offenbar Debatten über Kosten

Meinungsdifferenzen zwischen dem serbischen Staat und dem österreichischen Konzern gibt es offenbar auch um die Baukosten. Die Bauarbeiten wurden zum Preis von 60 Mio. Euro vereinbart. Die Alpine will laut „Vecernje novosti“ nun aber 74 Mio. Euro.

Vor dem Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer ICC in Paris läuft derzeit überdies ein Streit zwischen dem serbischen Staat und der serbischen Tochter des Konsortiums Porr/Alpine wegen eines im Jahre 2008 gescheiterten Autobahn-Projektes.

Verfahren über Brücke bei Novi Sad?

Dem Salzburger Bauunternehmen droht laut jüngsten Medienberichten auch ein Schiedsverfahren über die Errichtungskosten einer Brücke bei Novi Sad in der serbischen Provinz Vojvodina.