Maltschnig: „Weiß, wovon ich rede“

Georg Maltschnig (SPÖ) kehrt nach fünf Jahren Ruhestand als Politiker, wenn auch nur für ein paar Monate, in die Politik zurück - noch dazu als Verantwortlicher im Szenario einer dramatischen Finanzkrise. Im ORF-Interview spricht Maltschnig über seine Aufgabe.

ORF: Sie sind jetzt seit fünf Jahren weg aus dem politischen Geschäft, warum tun Sie sich das nun doch wieder alles an?

Maltschnig: Das fragen mich viele Leute, denn sie wissen, mit der Erhöhung der Lebensqualität hat das eigentlich nichts zu tun. Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Aus dem gleichen Grund aus dem ich damals Bürgermeister von Zell am See geworden bin, wo ich der Meinung war, dass Staatsbürger auch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft haben sich zu engagieren.

ORF: Sie haben bei der Pressekonferenz gesagt, dass Sie sich bei Derivatgeschäften nicht auskennen, hatten damit noch nie etwas zu tun. Wie gehen Sie nun an die Sache heran, in diesem Expertenkreis sind Sie nun umgeben von Fachleuten, die sich damit sehrwohl auskennen. Was ist Ihre Rolle nun in der Landesregierung?

Maltschnig: Ich sehe mich als Vorsitzender und Verantwortlicher der Arbeitsgruppe, die die Aufgabe hat die Finanzen des Landes aus den Risikogeschäften wieder zu ordnen und dazu brauche ich Experten. Wenn ich nun sage, dass ich mich damit nicht auskenne, stimmt das natürlich nicht ganz. Ich habe nur selber keine derartigen Geschäfte noch abgeschlossen, weder in meiner Zeit als Bürgermeister, noch als Geschäftsführer der Wohnbaugenossenschaft Bergland. Aber ich weiß sehrwohl, wovon die Rede ist.

ORF: Wann ergibt sich für Sie wieder der Ausstieg? Die Rede ist von drei Monaten, das ist auch die Länge Ihrer Karenzierung bei Bergland. Wann glauben Sie, ist das Spiel für Sie hier wieder vorbei?

Maltschnig: Für mich ist es so - und ich glaube das ist verständlich - dass mir der früheste Zeitpunkt der liebste sein soll. Ich gehe einmal davon aus, dass es noch im Mai zu Neuwahlen kommen wird.

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