Zwei neue Poller, Planung für Sommersperre

In der Salzburger Innenstadt wurden Dienstag zwei weitere Poller in Betrieb genommen. Sie regeln die Zufahrt zu Bergstraße und Priesterhausgasse. Und eine Arbeitsgruppe tüftelt an der „Altstadtsperre NEU“ für kommenden Sommer. Überlegt wird auch die Komplett-Sperre der Staatsbrücke.

Bergstraße und Priesterhausgasse, wo Dienstag die neuen Poller vorgestellt wurden, gehören schon lange zur Fußgängerzone - was von den meisten Autofahrern bis jetzt aber ignoriert worden ist.

Die rechte Altstadt ist mit diesen neuen Pollern nun nahezu vollständig vor illegalen Fahrten geschützt. Offen ist nur noch das Platzl beim rechten Staatsbrückenkopf.

Neue Sperrpläne für kommenden Sommer

Im Sommer soll es zur Verkehrsberuhigung eine neue Variante der Alstadtsperre für die Stadt Salzburg geben. Ein Expertengremium diskutierte bislang streng geheim über sechs Versionen dieser „Alstadtsperre NEU“. Sämtliche Pläne liegen nun dem ORF exklusiv vor und eines haben alle gemeinsam: Die Staatsbrücke soll nur mehr sehr eingeschränkt zur Verfügung stehen, in einigen Varianten gar nicht mehr. Die schärfste Ausführung ist dabei die sogenannte „Variante 1“, die ein Fahrverbot in der Imbergstraße, am Rudolfskai, auf der Staatsbrücke, in der Müllner Hauptstraße und in der Schwarzstraße bis zum Landestheater vorsieht. Jeweils ausgenommen O-Busse und Anrainer.

Landesbaudirektor gegen „Extremvarianten“

Poller vor dem Neutor oder eine Komplett-Sperre der Staatsbrücke: Das seien nur Varianten, die besprochen werden. So versucht Landesbaudirektor Christian Nagl die jetzt durchgesickerten Pläne zur Altstadtsperre zu relativieren. Nagl ist Chef jener Expertengruppe, die ein Konzept zur Verkehrsberuhigung in der Innenstadt vorlegen soll.

Extremvorschläge wie ein Fahrverbot auf den Salzach-Kais seien zwar überlegt und ausgearbeitet worden - sie dürften aber kaum realisiert werden, meint Landesbaudirektor Nagl: „Aus verkehrsplanerischer, fachlicher Sicht sind sie diskussionswürdig. Jedoch aus faktischer Sicht wurden diese nicht weiter verfolgt. Ich glaube, dass auch mit kleineren Maßnahmen größere Wirkungen erzielt werden können.“

Am wahrscheinlichsten erscheint derzeit eine Fußgängerzone am Hanuschplatz zwischen Staatsbrücke und Makartsteg. Auch bei dieser Variante wird die Staatsbrücke zumindest teilweise für den Autoverkehr gesperrt. Einzelheiten will Nagl Ende März präsentieren.

„Sinnlos, wenn restliche Stadt verstopft ist“

Als Unsinn bezeichnet Altstadt-Obmann Werner Salmen einige Vorschläge zur Innenstadtsperre. Speziell ein Fahrverbot auf den Salzachkais oder auch die angedachte Sperre der Staatsbrücke lehnt Salmen ab. Werner Salmen will die Ergebnisse einer Verkehrsuntersuchung abwarten, die die verkehrstechnischen Auswirkungen der einzelnen Varianten der Sperre bis hin zur Autobahn aufzeigen soll: „Uns geht es darum festzuhalten, was bedeutet das für die restliche Stadt. Wir sollten schauen, was die Autofahrer ringsherum machen. Wenn dadurch die restliche Stadt verstopft ist, dann ist das ja wieder sinnlos. Es wird die Auswirkung bis auf die Autobahn untersucht und auf diese Ergebnisse warten wir jetzt. Dann können wir sagen, das hat einen Sinn oder nicht.“

Welche der diskutierten Varianten zur „Alstadtsperre NEU“ tatsächlich umgesetzt wird, das dürfte voraussichtlich im April entschieden werden.

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