Umwelt-Dachverband kritisiert Landespolitik

Das Land Salzburg kümmere sich zu wenig um Naturschutz, es weise zu wenige Natura-2000-Schutzgebiete aus. Das kritisiert der Umwelt-Dachverband. Andere Bundesländer seien dabei ebenfalls säumig.

Nun habe die EU-Kommission deshalb ein Verfahren wegen mutmaßlicher Vertragsverletzung gegen Österreich eingeleitet, sagt Michael Proschek-Hauptmann, Geschäftsführer des Umwelt-Dachverbandes. Strafzahlungen von 60 Millionen Euro jährlich würden drohen.

Gespräche mit Grundeigentümern gefordert

Vier Gebiete im Bundesland Salzburg sollten schon lange als Natura-2000-Gebiete ausgewiesen sein, sagt Proschek-Hauptmann. Das sind die Bergwiesen der Unkener Mähder, das Lungauer Taurachtal und das Südufer des Zeller Sees. Und das bestehende Natura-2000-Gebiet Salzachauen bei Nussdorf (Flachgau) soll erweitert werden.

Doch die EU-Kommission erachte viele weitere Gebiete als schützenwert, ergänzt Proschek-Hauptmann: „Das Land sollte in einen konstruktiven Dialog mit EU-Kommission, Grundeigentümern und Experten einschwenken und ermitteln, welche Gebiete noch eingebracht werden sollen.“

Eisl weist Kritik zurück

Die Kritik sei nur zum Teil gerechtfertigt, heißt es aus dem Büro von Naturschutzlandesrat Sepp Eisl. Der ÖVP-Politiker hat seine Beamten angewiesen, die Gespräche mit den Grundeigentümern zu intensivieren. Dem Vernehmen nach wollen sich einige ihre Eigentumsrechte nicht von der EU-Kommission in Brüssel einschränken lassen.