Kritik an Übergabe der Familienberatung

Mit Jahresbeginn übernimmt die Erzdiözese und das Männerbüro die Familienberatung des Bundes. Heftige Kritik an dieser Entscheidung von Landesrätin Tina Widmann (ÖVP) kommt von den SPÖ-Frauen.

Bislang waren die Familienberatungsstellen des Bundes als Begleitmaßnahme zur Fristenregelung gedacht, so SPÖ-Landtagsabgeordnete Ingrid Riezler. „Damit Familien sich beraten können insbesondere über Verhütungsfragen, um die Zahl der Abtreibungen so niedrig wie möglich zu halten. Dann diese Einrichtung der katholischen Kirche zu übergeben, ist völlig kontraproduktiv“, sagt Riezler.

Höhere Hemmschwelle für Muslime befürchtet

Riezler befürchtet auch, dass muslimische Familien und Jugendliche das Beratungsangebot künftig nicht mehr nützen, wenn die katholische Kirche als Trägerverein im Hintergrund steht.

Landesrätin Widmann kontert, dass nur die Abrechnung mit dem Bund von der Erzdiözese und dem Männerbüro übernommen wird. Die Mitarbeiter der Familienberatungsstellen an den Bezirksgerichten blieben jedoch dieselben wie bisher.