Burgstaller lässt offen, ob sie antritt

SPÖ-Chefin Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hält Neuwahlen mittlerweile für die beste Lösung, weil das Verhältnis zwischen SPÖ und ÖVP zerrüttet sei. Ob sie noch einmal als Spitzenkandidatin antritt, lässt sie im Ö1-Interview offen - sie entscheide im Februar.

Der Finanzreferent ist ja selbst in den letzten Tagen schwer unter Beschuss gekommen. Ist dieser Rücktritt als Schuldeingeständnis zu werten?

Ich bin selber Juristin und ich weiß, was Schuld im rechtlichen Sinn ist und was nicht. Es ist das Eingeständnis, dass unter seiner Führung etwas passiert, was für die Menschen einfach nicht zumutbar ist. Und er wird jeden Beitrag leisten, das für die Salzburger Bevölkerung erklärbar zu machen - und vor allem zu versehen mit einer Zukunftsprognose: Was wird denn wirklich schlagend werden in den Budgets der nächsten Jahre?

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) im Salzburger Landtag

APA/Barbara Gindl

Das heißt aber zusammengefasst für Sie: David Brenner kann nichts dafür

Zwischen Schuld und nichts dafür können ist ein weites Feld - so ehrlich bin ich auch. Aber ich sehe es so, dass er nach bestem Wissen und Gewissen für das Land gearbeitet hat.

Ist zum Beispiel der Leiter der Finanzabteilung, Eduard Paulus, für sie unbestritten?

Nein, er ist nicht unbestritten. Sondern wir wollen natürlich schon wissen, inwieweit er seine Führungsaufgaben wahrgenommen hat.

Sie haben sehr gerührt gewirkt bei Ihrer Rede im Landtag am Mittwoch. War das eine Schockreaktion auf diese ganze Situation?

Ein Schock im klinischen Sinn war das natürlich nicht. Aber klar war der Schock am 3. Dezember, aber dann erst beim Lesen dieses schriftlichen Berichts, der uns vorgelegt wurde, ein sehr großer. Im Landtag war die Situation einfach so, dass es meine Absicht war, mich zu entschuldigen - ich finde, das ist eine Frage des Anstands. Aber es war nicht meine Absicht, dass mir dabei die Stimme bricht, das können Sie mir glauben. Es war mir eigentlich eher unangenehm. Aber ich fand es angebracht, dass ich auch sage, dass ich mich bei der Salzburger Bevölkerung, die das jetzt alles irgendwie ertragen muss - diese Verunsicherung, diese täglichen Meldungen, dieses Nicht-Wissen, was das für Folgen für das Landesbudget hat -, entschuldige. Und das ist meine Art, das tue ich.

Werden Sie Spitzenkandidatin der Salzburger SPÖ bei der nächsten Landtagswahl?

Das kann ich Ihnen noch nicht sagen, das ist zu früh.

Wann werden Sie’s sagen?

Ich gehe davon aus, dass das wahrscheinlich so Anfang Februar so sein wird, weil wir dann auch die Weichen stellen müssen - mit all den Listenerstellungen et cetera.

Das Gespräch führte Peter Daser, Ö1-„Im Journal zu Gast“

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