Osterfestspiel-Affäre: Drei Angeklagte
In der Anklage geht es um die Vorwürfe der Untreue und des schweren gewerbsmäßigen Betrugs. Details aus dem Inhalt der Anklage sind aber noch nicht bekannt, da die Anklageschrift den Betroffenen noch nicht zugestellt worden ist. Die Anklage wurde aber Ende November bei Gericht eingebracht, bestätigt die Staatsanwaltschaft.
Neben Dewitte und Klaus K. ist auch ein Freund und Geschäftspartner von K. aus dem Bereich der Technikfirmen angeklagt sein. Staatsanwaltschaftssprecher Marcus Neher betonte aber, dass im Komplex rund um die Osterfestspiele aber noch weiter ermittelt werde.
Affäre um Provisionen, Überstundenabrechnungen
In dem Strafprozess geht es vor allem um die Geldflüsse rund um eine Sponsorzahlung des russischen Oligarchen Igor Vidyaev. Hier soll sich Klaus K. widerrechtlich über eine Briefkastenfirma in Belize und ein Konto in Nordzypern eine ihm nicht zustehende Provision von 300.000 Euro lukriert haben. Dieses Geld sei ihm aber zugesagt gewesen, betonte K. im Zivilprozess zu der Affäre.
Dewitte soll auch bei der Vidyaev-Provision eine Rolle gespielt haben. Zudem soll er zu Unrecht Überstunden, Provisionen, Nächtigungs- und Reisekosten verrechnet haben.
Zivilprozess läuft seit März
Seit März dieses Jahres läuft bereits ein Zivilprozess in der Sache. Darin fordern die Osterfestspiele 1,5 Millionen Euro von Klaus K., zwei Rechtsanwälten und einem Steuerberater.
Kritik an Verzögerung bei Prozessstart
Dass der Strafprozess erst jetzt - beinahe drei Jahre nach Auffliegen der Affäre - beginnt, stört auch LH-Stv. Wilfried Haslauer (ÖVP), derzeit Vorsitzender des Festspielkuratoriums.
„Das liegt auch daran, dass die Organisationsformen in der Justiz - gerade im Bereich der Staatsanwaltschaft - mit den Weisungen der Oberstaatsanwaltschaft, den Berichtspflichten einfach Anklageerhebenungen enorm verzögern“, sagt Haslauer. „Wäre das ursprüngliche Konzept der zuständigen Salzburger Staatsanwältin durchgeführt worden, wäre wahrscheinlich das Verfahren schon beendet.“
Links:
- Osterfestspielaffäre: Ex-Technikchef sagt aus (salzburg.ORF.at, 14.10.2012)
- Osterfestspiele: Prozess mit LH als Zeugin (salzburg.ORF.at, 16.5.2012)
- Osterfestspiele fordern 1,5 Mio. Euro (salzburg.ORF.at, 7.3.2012)