Industrie will niedrigere Steuern auf Arbeit

Weniger Steuern auf Arbeit und Schluss mit Frühpensionen: Das fordert nun die Industriellenvereinigung. Ihr neues Konzept „FAIRSteuern“ bringt zahlreiche Vorschläge für Reformen. Und Arbeitnehmer sollten mehr Nettolohn ausbezahlt bekommen.

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Von 100 Euro, die ein Unternehmen für einem Mitarbeiter aufwenden muss, bleiben im Schnitt nur knapp 53 Euro in dessen Besitz. Mit fast 48 Prozent ist Arbeit in Österreich damit so hoch besteuert wie kaum sonstwo, kritisiert Elisabeth Hirschbichler, Bereichsleiterin der Industriellenvereinigung (IV) für Finanzpolitik und Recht.

Völlig neu gestaffelte Steuersätze

Diese 48 Prozent sollten bis 2018 auf den europäischen Durchschnitt von 38 Prozent gesenkt werden, verlangt Hirschbichler: „In Zukunft soll der Einstiegssteuersatz nur noch zehn Prozent statt 32,1 Prozent betragen. Dann soll er in Stufen auf 20, 30 und 43,75 Prozent ansteigen.“

Knapp 12,5 Milliarden Euro im Jahr würde so eine Reform kosten. Finanzierbar wäre sie laut IV durch weitere Einsparungen in der Verwaltung und die Abschaffung von Frühpensionen.

Mehr Jobs für Ältere in gesamter Wirtschaft

Die Befürchtung, dass ältere Arbeitnehmer dadurch massenhaft in die Arbeitslosigkeit gedrängt werden, sei unbegründet. Weil durch geburtenschwache Jahrgänge ohnehin immer weniger Junge nachkommen, sagt Hirschbichler:

„Das Knowhow und die Erfahrung von Älteren wird dann in Zukunft wesentlich gefragter sein als bisher. Es kann sich daher die Wirtschaft gar nicht leisten, diese Arbeitnehmer in Pension zu schicken.“

Arbeitnehmern bliebe viel mehr Geld

Mit der von der Industriellenvereinigung geforderten Reform würden dem Arbeitnehmer von 100 Euro im Schnitt immerhin 62 Euro, also um knapp zehn Euro mehr als derzeit, im Geldbörsel bleiben.

So könnten der Konsum und damit die gesamte Wirtschaft angekurbelt und tausende zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden, sagt IV-Expertin Elisabeth Hirschbichler.

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