Zerreißprobe für Lungauer Skiverbund
Wer künftig in Obertauern eine Mehrtages-Liftkarte kauft, kann ab heuer damit auch im niedriger gelegenen Mauterndorf fahren - zum Beispiel, wenn es in Obertauern zu kalt oder zu stürmisch ist. Durch diese neue Möglichkeit befürchten die anderen Lungauer Bergbahn-Gesellschaften starke Abwanderung von Gästen, sagt Anton Sagmeister von den Fanningberg-Liften in Mariapfarr.
Besonders an der Schnittstelle St. Michael könnte es Probleme geben, hört man von Insidern. Dort grenzen Lifte der Lungauer Bergbahnen - die künftig das Gemeinschaftsticket mit Obertauern haben - an Anlagen der Katschbergregion.
Lift-Manager Sagmeister betont, zum Beispiel in St. Michael könnte es wegen der neuen Ticket-Zone auch großen Unmut von Gästen geben, die nicht genau wissen, wo ihr jeweiliges Ticket endet.
Obertauern sieht Zusatz-Service für Gäste
Katschberg-Aineck und Fanningberg könnten doch weiterhin den seit langem vorhandenen Ticket-Verbund für den ganzen Lungau bewerben, entgegnet man in Oberntauern und Mauterndorf.
Der in Obertauern zuständige Manager Klaus Steinlechner sieht durch die neuen und gemeinsamen Tickets mit Mauterndorf keine zusätzliche Konkurrenz für andere Lungauer Skigebiete: „Sondern es geht heute in die Richtung, dass man einem Gast, der im Lungau ein Skigast ist, ja nicht unbedingt sagen kann: ‚Du bist mein Gast und du fährst bei mir‘. Es macht einer irgendwo seinen Winterurlaub und der schaut in der Früh im Fernseher die Wetterpanoramas und sagt ‚Das gefällt mir, da fahr ich hin‘. Und diese Chance sollte man ihnen geben.“
Lift-Manager Steinlechner aus Obertauern ergänzt, der Lungau habe insgesamt perfekte Angebote für Wintersportler - für alle Tageszeiten, Wetter- und Schneebedingungen. Diese Vielfalt sollte gemeinsam besser vermarktet werden, nicht gegeneinander, sagt Steinlechner.